Die Türkei hat die Durchfahrt von zwei britischen Minenräumschiffen in die Ukraine blockiert. Diese Entscheidung wurde von der türkischen Regierung getroffen, da die Schiffe durch die türkischen Gewässer zum Schwarzen Meer hätten fahren müssen.
Die Türkei beruft sich dabei auf das Montreux-Abkommen von 1936, das die Durchfahrt von Kriegsschiffen der am Krieg beteiligten Staaten durch die Meerengen Bosporus und Dardanellen regelt.
Großbritannien hatte im vergangenen Monat angekündigt, zwei Minenräumer der Royal Navy der ukrainischen Marine zu überlassen, berichtet WELT.
Die Schiffe der Sandown-Klasse, die überwiegend aus Verbundstoffen gebaut sind und Minen in bis zu 200 Metern Tiefe entschärfen können, wurden bereits 2022 ausgemustert und sollten im Juli 2023 in der ukrainischen Marine in Dienst gestellt werden.
Als Russland im Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte, blockierte die Türkei nach dem Montreux-Abkommen die Durchfahrt von Kriegsschiffen Russlands und der Ukraine.
Das Abkommen besagt auch, dass die türkische Regierung das letzte Wort über die Durchfahrt aller Kriegsschiffe hat, wenn die Türkei sich in Gefahr sieht, in einen Krieg hineingezogen zu werden.
Diese Entscheidung der Türkei unterstreicht die Komplexität internationaler Abkommen und die strategische Bedeutung der Meerengen Bosporus und Dardanellen.
Sie zeigt auch, wie internationale Konflikte die Beziehungen zwischen Staaten beeinflussen können.