Im italienischen Trentino hat ein ungewöhnlicher Eingriff für Aufsehen gesorgt: Am Monte Bondone ließ der örtliche Liftbetreiber Schnee per Helikopter auf die Pisten bringen.
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Hintergrund waren anhaltend hohe Temperaturen und starker Wind, die den Einsatz von Schneekanonen unmöglich machten und die Saisoneröffnung gefährdeten.
Transport aus höheren Lagen
Wie der Sender Rai berichtete, wurden während eines etwa vierstündigen Einsatzes Schneemengen aus höher gelegenen Bereichen des Bergmassivs entnommen und in Netzen an die Abfahrten geflogen.
Rund 40 Flüge sollen notwendig gewesen sein, um die wichtigsten Pistenabschnitte befahrbar zu machen.
Der 2180 Meter hohe Monte Bondone zählt zu den traditionellen Wintersportzielen der Region und wird besonders von Ski- und Langläufern genutzt.
Scharfe Kritik von Umweltschützern
Die Aktion rief umgehend Widerspruch hervor. Umweltverbände verurteilten die Flüge als Versuch, natürliche Bedingungen künstlich auszugleichen.
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In Stellungnahmen, die italienische Medien veröffentlichten, warnten sie davor, dass nicht jede Wetterlage technisch kompensiert werden könne und solche Maßnahmen ein fragwürdiges Signal im Umgang mit Klimaveränderungen setzten.
Betreiber verteidigt Entscheidung
Die Betreiberfirma Trento Funivie rechtfertigte das Vorgehen dagegen als unumgängliche Notlösung.
Der Einsatz habe rund 6000 Euro gekostet, erklärte das Unternehmen. Ohne die Maßnahme wäre das Gebiet nach eigenen Schätzungen mit Einnahmeverlusten von etwa 500.000 Euro konfrontiert gewesen.
Neue Sicherheitsregel in den Skigebieten
Unabhängig von der Schneesituation trat zu Beginn der Wintersportsaison eine neue Vorschrift in ganz Italien in Kraft: Seit dem 1. November müssen alle Wintersportler, darunter auch Snowboarder und Schlittenfahrer, einen Helm tragen.
Bei Verstößen drohen Bußgelder zwischen 100 und 150 Euro sowie ein möglicher Entzug des Skipasses.
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