USA kritisiert Ungarns Viktor Orbán

Peter Zeifert

25 Wochen vor

|

27/01/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
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USA kritisiert Ungarns Viktor Orbán.

Die internationale Gemeinschaft verliert zunehmend die Geduld mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, wie die jüngsten Entwicklungen in den Beziehungen zwischen der EU und den USA zu Ungarn zeigen.

EU erwägt historische Maßnahmen gegen Ungarn

Laut Quellen, die am Freitagmorgen von Politico zitiert wurden, erwägt die Europäische Union eine historische und kraftvolle Aktion gegen Ungarn. Dies ist eine Reaktion auf die fortgesetzte Blockade Ungarns eines bedeutenden Hilfspakets für die Ukraine.

EU-Führer erwägen angeblich die Aktivierung des Artikels 7 gegen Ungarn, was effektiv verhindern würde, dass das Land an EU-Entscheidungen mitstimmt.

USA schließt sich der Kritik an

Nun schließt sich auch die USA der Kritik an Ungarn an. In einem bemerkenswerten Abweichen von diplomatischen Normen kritisierte David Pressman, der US-Botschafter in Ungarn, Orbáns Politik offen in einem Interview mit der Financial Times.

Pressmans Bemerkungen waren ungewöhnlich direkt und hoben Ungarns Isolation auf der internationalen Bühne hervor. Er beschrieb die Außenpolitik der ungarischen Regierung als reine "Fantasien", die sich auf eingebildete Bedrohungen durch "Imperialisten, Kolonialisten, Brüssel und George Soros" konzentrierten, die angeblich versuchen, die ungarische Innenpolitik zu beeinflussen.

Vorwürfe der Wahlbeeinflussung

Pressman warf Ungarn weiterhin vor, versucht zu haben, in die amerikanische Präsidentschaftswahl einzugreifen. Er erwähnte speziell Orbáns offene Unterstützung für Donald Trump und forderte Präsident Joe Biden auf, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen.

"Die bilaterale Beziehung zwischen den USA und Ungarn ist extrem angespannt", betonte Pressman und hob die ungewöhnliche Natur solcher Kommentare von einem verbündeten Land hervor.

Verzögerung von Schwedens NATO-Antrag

Der Botschafter warf Orbán auch vor, im Interesse des russischen Präsidenten Wladimir Putins zu handeln und die NATO zu schädigen, indem er die Ratifizierung von Schwedens Antrag auf Beitritt zum Verteidigungsbündnis verzögert.

"Wir sind enttäuscht, dass es so lange gedauert hat, und freuen uns darauf, dass Ungarn seine Verpflichtungen gegenüber den USA und seinen anderen Verbündeten erfüllt", bemerkte Pressman.

Bedenken über Ungarns Handlungen

Zum Abschluss seiner Erklärung drückte Pressman die Hoffnung auf verbesserte Beziehungen zwischen den USA und Ungarn aus. Er wies jedoch auf mehrere aktuelle Hindernisse hin, einschließlich Ungarns Blockierung der EU-Unterstützung für die Ukraine, Orbáns Gesprächen mit Putin und dem fortgesetzten Kauf russischer Energie.

"Das sind besorgniserregende Anzeichen", betonte der Botschafter und spiegelte die wachsende internationale Frustration über Ungarns Handlungen unter Orbáns Führung wider.