Im Falle des Todes des russischen Diktators Wladimir Putin würde der amtierende Regierungschef automatisch zum neuen Kreml-Leiter ernannt, so berichtet The Independent.
Obwohl Putins aktuelle Amtszeit als Präsident der Russischen Föderation im nächsten Jahr endet, ermöglichen ihm verfassungsrechtliche Änderungen seit 2020, bis 2036 an der Macht zu bleiben.
Gerüchte um Putins Gesundheit
In dieser Woche dementierte der Kreml erneut Gerüchte, Putin habe einen Herzinfarkt erlitten. In den vergangenen Monaten wurden auch andere Berichte über ernsthafte Gesundheitsprobleme des russischen Leiters zurückgewiesen.
Risiko eines Umsturzes
Neben der Spekulation um eine mögliche Änderung der Leitung im Kreml aufgrund von Krankheit oder Tod wurde die Frage der Machtübertragung in Russland auch im Kontext des bewaffneten Aufstands des Wagner PMC-Anführers Jewgeni Prigoschin letztes Jahr aufgeworfen.
Putins Familie
Im Gegensatz zu anderen Diktatoren strebt Putins Familie nicht nach seiner Nachfolge. Über ihre Beziehung zum Kreml-Leiter ist wenig bekannt.
Mögliche Nachfolger
Im Falle von Putins Tod oder plötzlichem Rücktritt hätte der Föderationsrat der Russischen Föderation 14 Tage Zeit, vorgezogene Präsidentschaftswahlen anzukündigen. Der amtierende Präsident in dieser Zeit wäre Premierminister Michail Mischustin.
Dmitri Medwedew, einer von Putins engsten Vertrauten, wird als einer seiner potenziellen Nachfolger betrachtet. Weitere Namen, die als mögliche Leiter Russlands genannt werden, sind Sergei Kirijenko, Sergei Schoigu und Nikolai Patruschew.
Expertenmeinung
Dr. Mark Galeotti glaubt, dass das russische System die Krise „ziemlich schnell und reibungslos“ bewältigen wird. Er ist der Ansicht, dass die nächste russische „politische Elite“ den Krieg gegen die Ukraine beenden und Konfrontationen mit dem Westen suchen wird.
Das Thema der Nachfolge Putins hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere angesichts der Unsicherheiten bezüglich seiner Gesundheit und der politischen Entwicklungen in Russland.