Astronomen auf der ganzen Welt beobachten derzeit einen seltenen Besucher von außerhalb des Sonnensystems.
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Der interstellare Komet 3I/ATLAS, der 2024 in das innere Sonnensystem eingetreten ist, hat internationale Aufmerksamkeit erregt, während er in Sonnennähe vorbeizieht.
Forscher nutzen diese Gelegenheit, um präzise Messungen zu sammeln, die das Verständnis dafür verbessern könnten, wie sich Objekte aus anderen Sternsystemen verhalten, wenn sie auf die Schwerkraft und Strahlung der Sonne treffen.
Neue Daten vom Perihel
Ein Bericht des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA hat die ersten Messungen von 3I/ATLAS während seiner größten Annäherung an die Sonne veröffentlicht.
Die von Navigationsingenieur Davide Farnocchia analysierten Daten zeigen, dass sich der Komet leicht anders bewegte, als es allein durch die Gravitation zu erwarten wäre.
Die Messungen wurden in einer Entfernung von 1,36 Astronomischen Einheiten von der Sonne vorgenommen, also rund 203 Millionen Kilometer.
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Die Analyse ergab eine geringe Beschleunigung in der Bahnebene, mit einer radialen Komponente, die von der Sonne wegweist, und einer tangentialen Komponente entlang seiner Umlaufbahn.
Mögliche natürliche Erklärungen
Wissenschaftler vermuten, dass die Abweichung durch die Freisetzung von Gasen von der Oberfläche des Kometen beim Erwärmen verursacht wird.
Die Rückstoßkraft dieses Ausgasens, oft als „Raketeneffekt“ bezeichnet, kann seine Geschwindigkeit und Richtung leicht verändern.
Auf Grundlage der neuen Daten könnte der Komet in den kommenden Monaten etwa ein Zehntel seiner Masse verlieren, während er Gas und Staub abstößt.
Die ESA-Sonde Juice soll Anfang November die ersten Anschlussbeobachtungen durchführen.
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Im Dezember wird sich der Komet der Erde bis auf rund 269 Millionen Kilometer nähern, wenn Observatorien wie Hubble und das James-Webb-Weltraumteleskop weitere Daten über seine Zusammensetzung und Bewegung sammeln werden.
Ungewöhnliche optische Merkmale
Astronomen haben außerdem Veränderungen in der Helligkeit und Farbe des Kometen festgestellt, während er sich der Sonne näherte.
Messungen mehrerer Raumsonden – darunter STEREO, SOHO und GOES-19 – zeigten, dass seine Helligkeit schneller zunahm als vorhergesagt.
Einige Instrumente registrierten zudem einen bläulichen Farbton, was für einen Kometen ungewöhnlich ist, da er normalerweise durch reflektiertes Sonnenlicht rötlicher erscheinen sollte.
Die Farbe könnte auf ionisierte Gase wie Kohlenmonoxid zurückzuführen sein, doch andere natürliche Prozesse sind nicht ausgeschlossen.
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Der Astrophysiker Avi Loeb bemerkte, dass die Abweichung und die optischen Eigenschaften auch andere Ursachen haben könnten, betonte jedoch, dass alle Interpretationen auf Daten beruhen sollten.
Er verglich die notwendige Vorsicht mit den allgemeinen Herausforderungen der Kosmologie, in der unerklärte Messungen untersucht und nicht vorschnell verworfen werden sollten.
Quellen: Medium (Avi Loeb), NASA Jet Propulsion Laboratory, Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, Galileo Project, ESA
Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde
