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3I/ATLAS: Astrophysiker warnt vor möglicher „technologischer“ Bedrohung aus dem interstellaren Raum

3I/ATLAS
International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/Shadow the Scientist, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

Warum 3I/ATLAS Wissenschaftler weltweit beunruhigt.

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Ein renommierter Astrophysiker der Harvard University hat die Diskussion darüber neu entfacht, ob ein derzeit durch das Sonnensystem wanderndes interstellares Objekt mehr sein könnte als ein gewöhnlicher Komet – und welche Konsequenzen dies für die Menschheit hätte.

In einem Interview mit FOX 10 erklärte Professor Avi Loeb, wir seien „geliefert“, sollte sich herausstellen, dass das mysteriöse Objekt mit der Bezeichnung 3I/ATLAS künstlichen Ursprungs ist.

Diese zugespitzte Aussage hat weltweit Debatten darüber ausgelöst, ob die Erde auf eine mögliche Begegnung mit einer technologisch überlegenen Zivilisation vorbereitet ist.

Das berichtet The Economic Times.

Ein seltener Besucher aus dem interstellaren Raum

3I/ATLAS wurde am 1. Juli 2025 mithilfe des ATLAS-Teleskops in Chile entdeckt. Das Objekt bewegt sich auf einer hyperbolischen Bahn, was darauf hinweist, dass es aus dem interstellaren Raum stammt, unser Sonnensystem nur einmal durchquert und es anschließend wieder verlässt.

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Loeb, Leiter des Galileo-Projekts und Gründer der Black Hole Initiative an der Harvard University, gehört zu den prominentesten Stimmen, die dafür plädieren, bei ungewöhnlichen Himmelsobjekten auch unkonventionelle Erklärungen in Betracht zu ziehen.

Gegenüber FOX 10 sagte er, dass sich Bewegung, Dimensionen und Flugbahn des Kometen einer einfachen Klassifizierung entzögen.

Er beschrieb 3I/ATLAS als „dreimal schneller als unsere schnellste Rakete“ und „fünfzigmal größer als Starship“.

Verzögerte NASA-Daten sorgen für Spekulationen

In dem Interview lobte Loeb die Abgeordnete aus Florida, Anna Paulina Luna, dafür, Druck auf die NASA auszuüben, damit hochauflösende HiRISE-Bilder von 3I/ATLAS veröffentlicht werden.

Laut Loeb habe Luna die Zusage erhalten, dass die Daten zur Verfügung gestellt werden, sobald die US-Regierung nach dem jüngsten Shutdown wieder vollständig arbeitsfähig sei.

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„Die Verzögerung ist ausschließlich bürokratischer Natur“, betonte er.

Zugleich unterstrich er, wie wichtig detaillierte Aufnahmen seien, um zu klären, ob die außergewöhnlichen Eigenschaften von 3I/ATLAS natürlich oder technologisch bedingt sind.

Luna erklärte, sie habe ein „gutes Gespräch“ mit der NASA geführt, und die Behörde habe zugesichert, die Informationen so rasch wie möglich zu veröffentlichen.

„Wenn es technologisch ist, ja … dann sind wir geliefert“

Auf die Frage, ob die Menschheit sich Sorgen machen müsse, antwortete Loeb: „Ja, wenn wir von einer technologischen Zivilisation besucht werden, die weiter entwickelt ist als unsere.“

Er führte aus, dass sich 3I/ATLAS mit einer Geschwindigkeit von rund 244.800 Kilometern pro Stunde bewege – fast einem Drittel der Geschwindigkeit der NASA-Sonde Parker Solar Probe – und warnte, dass keine bekannte menschliche Technologie in der Lage sei, angemessen auf einen solchen Besucher zu reagieren.

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„Sollte es sich um ein technologisches Objekt handeln, sind unsere Verteidigungsmöglichkeiten dafür schlicht nicht ausgelegt“, fügte er hinzu.

Seine Einschätzung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Fachwelt weiterhin darüber streitet, ob sich das beobachtete Verhalten des Objekts mit bekannten astrophysikalischen Modellen vereinbaren lässt oder ob es Hinweise auf einen künstlichen Ursprung liefert.

Natürliches Phänomen oder künstliche Konstruktion?

In einem kürzlich erschienenen Artikel auf Medium listete Loeb zehn besondere Merkmale auf, die 3I/ATLAS seiner Ansicht nach von allen bislang beobachteten Kometen unterscheiden. Dazu zählen unter anderem:

  • eine rückläufige Umlaufbahn, die eng an der Ekliptik-Ebene ausgerichtet ist
  • ein unregelmäßiger, der Sonne zugewandter Jet
  • eine Masse, die Millionen Mal größer sei als die des ersten bekannten interstellaren Objekts ʻOumuamua

Darüber hinaus verweist er auf ein auffälliges Verhältnis von Nickel zu Cyanid, einen ungewöhnlich niedrigen Wasseranteil sowie eine starke negative Polarisation – Eigenschaften, die bei typischen Kometen nicht beobachtet werden.

Die Flugbahn, die 3I/ATLAS nahe an Mars, Venus und Jupiter vorbeiführt und das Objekt gleichzeitig über weite Strecken vor direkter Beobachtung von der Erde aus schützt, verstärkt den Reiz zusätzlich.

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Loeb weist außerdem darauf hin, dass die Bahnrichtung des Objekts innerhalb von neun Grad mit der Richtung des berühmten „Wow!-Signals“ übereinstimmt – einer 1977 registrierten Funkanomalie.

Die nicht-gravitative Beschleunigung von 3I/ATLAS könne nach seiner Ansicht nicht einfach durch Verdampfung erklärt werden.

Dem Unbekannten mit Demut begegnen

Loeb betonte, die Entdeckung solle eher zu Demut als zu Panik führen. „Wenn wir eine solche Begegnung überleben, sollte sie uns demütig machen“, sagte er gegenüber FOX 10.

„Das würde bedeuten, dass wir Geschwister in einer Familie intelligenter Zivilisationen haben, die weiter fortgeschritten sind als wir. Das sollte uns anspornen, besser zu werden, statt neidisch.“

Er schloss das Interview mit einem nervösen Lachen und den Worten: „Hoffen wir einfach, dass wir bei diesem Blind Date nicht auf einen Serienkiller treffen.“

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Quellen: FOX 10, Medium, NASA, Galileo Project, Harvard University, The Economic Times.

Dieser Artikel wurde von Amalie Lynge erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde