Forscher warnen: Mikroplastik in Hoden und Plazentas

Olivia Rosenberg

25 Wochen vor

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24/05/2024
Wissenschaft
Foto: Shutterstock
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Mikroplastik in menschlichen Hoden gefunden.

Eine neue Studie hat herausgefunden, dass menschliche Hoden Mikroplastikpartikel in einer Konzentration enthalten, die dreimal höher ist als in tierischen Hoden und menschlichen Plazentas. 

Diese winzigen Plastikpartikel, die oft weniger als einen halben Mikrometer lang sind, können einzelne Zellen und Gewebe in wichtigen Organen infiltrieren. 

Laut dem Toxikologen Matthew Campen, Mitautor der Studie, können diese Partikel endokrin-disruptive Chemikalien wie Bisphenole, Phthalate und Schwermetalle enthalten, die die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen können, so CTV News.

In der Studie, die am 15. Mai im Journal Toxicological Sciences veröffentlicht wurde, wurden 23 konservierte Hoden von Verstorbenen im Alter von 16 bis 88 Jahren untersucht und mit 47 Hundehoden verglichen, so.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Menge an Mikroplastik in menschlichen Hoden dreimal so hoch ist wie in Hundehoden.

Polyethylen, eines der am häufigsten verwendeten Kunststoffe, war der vorherrschende Polymertyp in beiden Arten, gefolgt von PVC, das chemische Zusätze und Schwermetalle enthalten kann.

Campen betonte, dass die Exposition gegenüber Mikroplastik seit den 1950er Jahren drastisch zugenommen hat und voraussichtlich weiter steigen wird. 

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die höchsten Plastikmengen in den Hoden von Männern im reproduktionsfähigen Alter gefunden wurden, was auf mögliche langfristige Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hinweist.

Forscher fordern nun dringend weitere Untersuchungen, um die genauen Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit zu verstehen und Maßnahmen zur Reduzierung der Plastikexposition zu entwickeln.