Neue Daten von NASAs Zwillingssatelliten GRACE-FO haben beunruhigende Entwicklungen für das fragile Klima unseres Planeten aufgedeckt. Die steigenden Temperaturen auf der Erde zeigen keinerlei Anzeichen einer Verlangsamung.
Das Jahr 2023 wurde offiziell zum heißesten Jahr aller Zeiten erklärt, und frühe Hinweise deuten darauf hin, dass 2024 diesen düsteren Rekord sogar übertreffen könnte.
Ein Rückblick auf die Jahre 2014-2016 zeigt eines der intensivsten El-Niño-Ereignisse in der Geschichte, das weltweite Wetterbedingungen mit extremen Dürren in einigen Regionen und sintflutartigen Regenfällen in anderen durcheinanderbrachte. Wissenschaftler führen einen Großteil dieser Intensität auf die Auswirkungen der globalen Erwärmung zurück.
Anhaltender Rückgang der Süßwasserreserven
Satellitendaten zeigen jedoch, dass sich der Planet von diesem Ereignis nie vollständig erholt hat. Seit Mai 2014 haben NASA-Forscher einen dramatischen Rückgang des gesamten Süßwasserbestands der Erde festgestellt – ein Trend, der bis heute anhält.
Mithilfe der GRACE-FO-Satelliten, die seit 2002 die Wasserreserven der Erde überwachen, verfolgten die Forscher alarmierende Veränderungen in Eiskappen, Seen, Flüssen und Meeresspiegeln. Ihre Untersuchungen zeigen, dass die durchschnittlichen globalen Süßwassermengen zwischen 2015 und 2023 um 1.200 Kubikkilometer niedriger waren als im Zeitraum 2002 bis 2014.
Dieser Verlust betrifft Süßwasser, das in Seen und Flüssen gespeichert ist, sowie Grundwasser in Aquiferen.
Klimakrise verstärkt Süßwasserverlust
Der Rückgang der Süßwasserreserven fällt mit einer schweren Dürre in Nord- und Zentralbrasilien im Jahr 2014 zusammen, der in den darauffolgenden Jahren weitere Dürren in Australasien, Amerika, Afrika und Europa folgten.
Das Forschungsteam warnt, dass die globale Erwärmung eine anhaltende Erschöpfung der natürlichen Süßwasserreserven der Erde vorantreibt.
Da die Atmosphäre nun mehr Wasserdampf speichern kann, verändern sich die Wetterbedingungen. Starke Regenfälle werden kürzer und treten seltener auf, was verhindert, dass Wasser tief in den Boden eindringt und Aquifere auffüllt.
Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte dies weltweit katastrophale Folgen für Ökosysteme und menschliches Leben haben.
Diese Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Surveys in Geophysics veröffentlicht.