Startseite Wissenschaft Neue Studie zeigt: Wer schreibt besser – ChatGPT oder Studierende?

Neue Studie zeigt: Wer schreibt besser – ChatGPT oder Studierende?

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ChatGPT wird von Millionen Studierenden weltweit genutzt – aber ist es wirklich besser als das, was sie selbst schreiben können?

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ChatGPT wird von Millionen Studierenden weltweit genutzt – aber ist es wirklich besser als das, was sie selbst schreiben können?

Erinnern Sie sich?

Erinnern Sie sich an das Jahr 2022? Es war das Jahr, in dem die Weltbevölkerung acht Milliarden Menschen erreichte, die Omikron-Variante von Covid-19 die Welt erfasste – und OpenAI ChatGPT veröffentlichte.

Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben

Seit der Veröffentlichung von ChatGPT ist das Tool für Millionen von Menschen weltweit ein fester Bestandteil des Alltags geworden – kein Wunder, denn Künstliche Intelligenz wird wohl bleiben.

Aber ist sie besser?

Studierende auf der ganzen Welt nutzen die Plattform für alles – vom Verfassen von Bewerbungen, über das Prüfen der Rechtschreibung, das Übersetzen von Texten bis hin zum Schreiben ganzer Aufsätze. Doch das wirft eine entscheidende Frage auf: Ist ChatGPT wirklich genauso gut – oder sogar besser – als die Studierenden selbst?

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ChatGPT vs. Studierende

Ein Forschungsteam der University of East Anglia (UK) wollte es genau wissen: Die Studierenden sollten eigene Texte schreiben, die anschließend mit den Texten von ChatGPT verglichen wurden – mit aufschlussreichen Ergebnissen.

145 Studierende vs. 1 KI

Die Forschenden verglichen Aufsätze von 145 echten Studierenden mit denjenigen, die von ChatGPT generiert wurden. Bewertet wurden unter anderem Kohärenz, grammatikalische Qualität und der persönliche Stil.

Und der Gewinner ist …

Laut den Forschenden überzeugten die KI-Texte insbesondere durch ihre Kohärenz und sprachliche Korrektheit. Doch eines fehlte ihnen entscheidend: die persönliche Note.

Ein Einfallstor für Betrug?

Professor Ken Hyland von der School of Education and Lifelong Learning der UEA sagte: „Es besteht die Sorge, dass ChatGPT und andere KI-Schreibtools Betrug erleichtern könnten und grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten sowie kritisches Denken schwächen (…). Um diesen Bedenken nachzugehen, wollten wir untersuchen, wie gut KI menschliches Schreiben tatsächlich nachahmen kann.“

Engagement-Marker

Professor Hyland ergänzte: „Uns interessierten besonders die sogenannten ‚Engagement-Marker‘ – also rhetorische Fragen, persönliche Kommentare und direkte Leseransprache.“ Und genau hier waren die echten Studierenden der KI überlegen.

Sprachlich stark, aber unpersönlich

Die Forschenden fanden in den Aufsätzen der Studierenden eine Vielzahl rhetorischer Fragen, direkter Appelle und anderer Engagement-Strategien. Die KI war zwar sprachlich flüssig, wirkte aber unpersönlich und weniger fesselnd.

KI bleibt dennoch wichtig

Auch wenn die von Menschen verfassten Aufsätze im Jahr 2025 klar die Nase vorn haben, bedeutet das nicht, dass Künstliche Intelligenz aus der Bildung verbannt werden sollte. Stattdessen sollte sie als unterstützendes Lernwerkzeug eingesetzt werden – und nicht als Abkürzung.

Die Studie wurde von der UEA in Zusammenarbeit mit Professor Kevin Jiang von der Jilin-Universität in China durchgeführt.

„Does ChatGPT write like a student? Engagement markers in argumentative essays“ wurde in der Fachzeitschrift Written Communication veröffentlicht.

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