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In diesem kleinen europäischen Land fährt man gratis mit dem Zug

Train - Tog - Zug
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Seit Februar 2020 fahren in Luxemburg alle kostenlos mit Bus, Bahn und Tram.

Luxemburg hat im Februar 2020 Busse, Züge und Straßenbahnen für alle kostenlos gemacht – mit dem Ziel, den Straßenverkehr zu entlasten. Seitdem nutzen die Menschen das System intensiv.

Die Luxemburger reisen völlig kostenlos, dank der Entscheidung ihres Landes, Fahrpreise für Züge und den Großteil des öffentlichen Nahverkehrs abzuschaffen. Die kleine, aber wohlhabende Nation mit knapp unter 2.600 Quadratkilometern wagte diesen Schritt im Februar 2020 – kurz bevor die Covid-19-Pandemie die Welt veränderte.

Das berichtet die Zeitung Mirror.

Seitdem müssen Einheimische und Besucher lediglich einen Ausweis vorzeigen, um mit den meisten Bussen und Zügen zu fahren. Wer es luxuriöser mag, kann sich allerdings weiterhin für die kostenpflichtige 1. Klasse entscheiden.

Ein „Kurzzeit“-Ticket für die erste Klasse, das zwei Stunden gültig ist, kostet etwa 2,50 £ (3 €), während ein Tagespass für unbegrenztes Reisen rund 5,15 £ (6 €) kostet und bis 4 Uhr morgens des Folgetages gültig ist.

Das Großherzogtum verabschiedete sich von Fahrkarten für sein Bahn- und öffentliches Verkehrssystem als Maßnahme gegen Dauerstaus und abgasbedingte Umweltverschmutzung.

Vor der Abschaffung der Fahrpreise lag Luxemburg EU-weit an der Spitze bei der Pkw-Dichte – was zu extremen Verkehrsstaus und einem Anstieg der Emissionen führte.

Zum Vergleich: Während der EU-Durchschnitt im Jahr 2020 bei 560 Autos pro 1.000 Einwohner lag, kam Luxemburg auf beachtliche 696 Fahrzeuge pro 1.000 Bürger.

Die kostenlose Beförderung scheint bei der Bevölkerung gut anzukommen. Laut der britischen Zeitung Express gaben mehrere Einwohner an, dass sie nun häufiger auf Bus und Bahn umsteigen anstatt zu fahren.

Luxemburg investiert rund 428 Millionen Pfund (500 Mio. Euro) pro Jahr in das öffentliche Verkehrsnetz. Zum Vergleich: Vor der Umstellung im Februar 2020 beliefen sich die Ticketeinnahmen lediglich auf etwa 35 Millionen Pfund (41 Mio. Euro) jährlich.

Wie der damalige Vizepremierminister des Großherzogtums, François Bausch, 2020 erklärte, übernehmen seither „alle Steuerzahler“ die Finanzierung des Transports.

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