Größter Anstieg seit dem Kalten Krieg – Experten warnen: „Das ist erst der Anfang“.
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Die Militärhaushalte der Welt erreichen neue Höchststände. Laut neuen Zahlen des Friedensforschungsinstituts SIPRI stiegen die globalen Militärausgaben 2024 um ganze 9,4 Prozent – der größte Anstieg seit mehr als drei Jahrzehnten.
Fast 2.700 Milliarden Dollar für das Militär
Im Jahr 2024 gaben die Länder der Welt insgesamt 2.718 Milliarden Dollar für ihre militärischen Streitkräfte aus. Laut Nan Tian, Programmdirektor und leitender Forscher bei SIPRI, ist dieser Anstieg historisch:
„Das sind Niveaus, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Die Zahlen sind völlig astronomisch“, sagt er.
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Laut SIPRI ist es besonders bemerkenswert, dass der Anstieg weltweit stattgefunden hat, nicht nur in einzelnen Regionen, berichtet TV4 Nyheterna.
Größter Anstieg in Europa und im Nahen Osten
Die Militärausgaben stiegen sowohl in Europa als auch im Nahen Osten erheblich. In Europa erhöhten sich die Ausgaben insgesamt um 17 Prozent im Jahr 2024, einschließlich Russland. In Israel war der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr sogar 65 Prozent.
„Die globale Sicherheit ist unsicherer als je zuvor. Länder vertrauen einander nicht mehr und versuchen stattdessen, ihre Zukunft durch militärische Aufrüstung zu sichern“, sagt Nan Tian.
Er betont auch, dass die Bereitschaft, zu verhandeln und diplomatische Lösungen zu finden, stark gesunken ist.
Schweden setzt Rekordsummen für die Verteidigung ein
Auch Schweden hebt sich in der Statistik hervor. Im Jahr 2024 stiegen die Militärausgaben Schwedens um 34 Prozent – der größte Anstieg seit SIPRI begann, die Ausgaben in den 1960er Jahren zu messen.
Eine der Hauptursachen ist, dass Schweden sich im letzten Jahr der NATO anschloss, was höhere Verteidigungsbudgets als Anteil des BIP erforderlich macht.
Aufrüstung wird voraussichtlich weitergehen
Der Trend scheint sich fortzusetzen. In Asien sind die Militärausgaben seit mehr als 30 Jahren stetig gestiegen, und laut Nan Tian werden die Investitionen dort weiter wachsen.
Auch Europa wird voraussichtlich weiterhin verstärkt in die eigene Sicherheit investieren, insbesondere da das Vertrauen in die USA als strategischen Partner geschwächt wurde.
„Wir sehen erst den Anfang. In Zukunft werden wir wahrscheinlich noch größere Anstiege der Militärausgaben sehen“, sagt Nan Tian.