15 entscheidende Momente, die zum Krieg in der Ukraine führten
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Mehr als drei Jahre sind vergangen, seit Wladimir Putin eine umfassende Invasion der Ukraine gestartet hat. Doch was führte eigentlich zu dieser Entscheidung? Ein Rückblick auf 15 Schlüsselmomente, die den Weg in Putins Krieg ebneten.
1. 1991 – Die Ukraine erklärt ihre Unabhängigkeit

Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte die Ukraine am 24. August 1991 ihre Unabhängigkeit. Für Russland war das ein schwerer geopolitischer Verlust – und der Beginn eines neuen Weges für die Ukraine, frei von Moskaus Einfluss.
2. 1994 – Die Ukraine verzichtet auf ihr Atomwaffenarsenal

Im Budapester Memorandum stimmte die Ukraine dem Verzicht auf das drittgrößte Atomwaffenarsenal der Welt zu – im Gegenzug für Sicherheitsgarantien von Russland, den USA und Großbritannien. Diese Versprechen wurden später gebrochen.
3. 2004 – Die Orangene Revolution

Nach massiven Vorwürfen wegen Wahlbetrugs kam es zu landesweiten Protesten. Der prorussische Kandidat Viktor Janukowytsch musste zurücktreten, proeuropäische Kräfte übernahmen die Macht – ein herber Rückschlag für den Kreml.
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4. 2008 – NATO-Beitrittsversprechen

Auf dem NATO-Gipfel in Bukarest wurde der Ukraine und Georgien ein zukünftiger Beitritt zur NATO in Aussicht gestellt. Für Russland war das eine rote Linie – und eine Bedrohung seiner Einflusssphäre.
5. 2010 – Janukowytsch kehrt an die Macht zurück

Viktor Janukowytsch gewann die Präsidentschaftswahl und leitete eine Neuausrichtung der Ukraine Richtung Russland ein. Er verlängerte auch das Pachtabkommen für die russische Schwarzmeerflotte auf der Krim.
6. 2013 – EU-Abkommen abgelehnt, Proteste beginnen

Im November 2013 lehnte Janukowytsch überraschend ein lange verhandeltes Assoziierungsabkommen mit der EU ab. Die Entscheidung löste Massendemonstrationen auf dem Maidan in Kiew aus – die sogenannte Euromaidan-Bewegung.
7. 2014 – Janukowytsch flieht, neue Regierung übernimmt

Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen floh Janukowytsch nach Russland. Eine neue, westlich orientierte Regierung wurde eingesetzt – aus Moskaus Sicht ein illegaler Putsch.
8. 2014 – Russland annektiert die Krim

Im März besetzten russische Truppen die Krim. Nach einem international nicht anerkannten Referendum wurde die Halbinsel annektiert – ein klarer Bruch des Völkerrechts.
9. 2014 – Krieg im Donbas beginnt

Von Russland unterstützte Separatisten riefen die „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk aus. Ein blutiger Krieg begann im Osten der Ukraine, der bis 2022 über 14.000 Menschen das Leben kostete.
10. 2014 – Abschuss von Flug MH17

Ein malaysisches Passagierflugzeug wurde über dem Osten der Ukraine abgeschossen – mutmaßlich von prorussischen Kräften mit einer russischen BUK-Rakete. 298 Menschen starben, die Weltöffentlichkeit reagierte entsetzt.
11. 2015 – Minsk-II-Friedensabkommen

Ein neues Abkommen sollte die Kämpfe im Donbas eindämmen. Doch es wurde nie vollständig umgesetzt – der Konflikt blieb ein Dauerbrenner mit niedriger Intensität.
12. 2019 – Selenskyj wird Präsident

Der Komiker und Politneuling Wolodymyr Selenskyj wurde mit dem Versprechen von Reformen und Frieden gewählt. Er strebte eine Annäherung an den Westen an – was Putin vehement ablehnte.
13. 2021 – Russlands Truppenaufmarsch

Ab 2021 stationierte Russland massiv Truppen und schweres Gerät an der ukrainischen Grenze. Der Westen schlug Alarm – doch Moskau bestritt jegliche Invasionspläne.
14. 2021 – Putin fordert Sicherheitsgarantien

Im Dezember verlangte Putin von der NATO die Zusicherung, dass die Ukraine nie beitreten werde. Der Westen lehnte das Ultimatum ab – die Spannungen verschärften sich weiter.
15. 2022 – Die Invasion beginnt

Am 21. Februar erkannte Russland die Separatistenrepubliken im Donbas offiziell an. Drei Tage später – am 24. Februar – rollten russische Panzer über die Grenze. Der Krieg hatte begonnen.