Übrig gebliebener Reis oder Pasta erscheint harmlos – doch wenn man sie falsch lagert, kann das tatsächlich lebensbedrohlich werden.
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Ein amerikanischer Notfallmediziner warnt nun vor einem weitverbreiteten Lagerungsfehler, der im schlimmsten Fall tödlich enden kann.
Das berichtet die Express.
Fünf Tage alte Pasta – mit tödlichem Ausgang
In einem TikTok-Video warnt Dr. Joe Whittington vor den Gefahren, Reis und Pasta zu lange bei Raumtemperatur stehen zu lassen. Er verweist auf einen tragischen Vorfall aus dem Jahr 2008, bei dem ein 20-jähriger Student in Belgien starb, nachdem er fünf Tage alte Spaghetti gegessen hatte, die nie gekühlt worden waren.
Kurz nach dem Essen wurde er plötzlich schwer krank, mit starkem Erbrechen und Bauchschmerzen. Am nächsten Morgen wurde er tot aufgefunden. Die Obduktion ergab ein akutes Leberversagen, und Tests zeigten hohe Konzentrationen des Bakteriums Bacillus cereus, das auch für das sogenannte „Fried Rice Syndrome“ bekannt ist.
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Bakterien vermehren sich schnell
Laut dem Arzt reicht bereits eine Lagerung über wenige Stunden bei Raumtemperatur, damit sich gefährliche Bakterien wie Bacillus cereus vermehren können – es müssen keine Tage vergehen. In der medizinischen Ausbildung gibt es die Merkhilfe: „Reheat rice? Be serious!“ („Reis aufwärmen? Ernsthaft?“), um auf die Gefahr falsch gelagerter Speisen hinzuweisen.
Die kritische Grenze liegt bei zwei Stunden. Stand Reis oder Pasta länger bei Raumtemperatur, sollte man sie nicht mehr essen.
So sollten Sie mit Essensresten umgehen
Gesundheitsbehörden empfehlen, Reis und Pasta spätestens eine Stunde nach dem Kochen abzukühlen und anschließend im Kühlschrank oder Gefrierfach aufzubewahren. Reste sollten innerhalb von 24 Stunden verzehrt und nur einmal wieder aufgewärmt werden.
Auch wenn viele sagen, dass sie noch nie krank wurden, nachdem sie Essensreste gegessen haben, die draußen standen, heißt das nicht, dass es sicher ist. Nach zwei Stunden bei Zimmertemperatur beginnen sich Bakterien, die Lebensmittelvergiftungen auslösen können, schnell zu vermehren – und das Risiko steigt, je länger das Essen ungekühlt bleibt.
Was tun bei einer Lebensmittelvergiftung?
Lebensmittelvergiftungen gehen meist innerhalb einer Woche vorbei. Die wichtigste Regel ist: ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine Dehydration zu vermeiden, und sich möglichst viel ausruhen. Vermeiden Sie fettige, scharfe oder zuckerhaltige Speisen und Getränke wie Saft und Limonade.
Wann sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?
Rufen Sie den ärztlichen Notdienst an, wenn:
- Babys unter 12 Monaten betroffen sind
- Kinder unter fünf Jahren Anzeichen von Dehydration zeigen (weniger nasse Windeln)
- Sie oder das Kind keine Flüssigkeit bei sich behalten können
- Blut im Stuhl auftritt
- Durchfall länger als sieben Tage oder Erbrechen länger als zwei Tage anhält
Rufen Sie sofort den Notruf, wenn:
- Sie Blut erbrechen oder dunkelbraunes, „kaffeeartiges“ Erbrochenes haben
- Sie grünliches oder gelb-grünes Erbrechen haben
- Sie eine Vergiftung vermuten
- Sie einen steifen Nacken und Lichtempfindlichkeit haben
- Plötzlich starke Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen auftreten
- Ihre Haut bläulich, grau oder fleckig wird
- Sie Atembeschwerden haben oder verwirrt und ungewöhnlich schläfrig wirken