Die Skelette waren in die Mauer eingemauert.
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Ein heftiger Regenschauer wurde der alten Igreja Matriz in Portimão zum Verhängnis – und offenbarte ein makabres Geheimnis.
Als Teile der Kirchenmauer einstürzten, legten sie nicht nur jahrhundertealtes Mauerwerk frei, sondern auch mindestens zwölf menschliche Skelette, die offenbar seit Jahrhunderten in den Wänden verborgen lagen.
Das berichtet die Zeitung Popular Mechanics.
Die Igreja Matriz, ein historisches Wahrzeichen am höchsten Punkt der Stadt nahe dem beliebten Praia da Rocha, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Einst ein architektonisches Meisterwerk, hat sie im Laufe der Jahrhunderte den Launen der Zeit getrotzt – bis jetzt.
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Bei Reparaturarbeiten an der eingestürzten Mauer stießen Arbeiter auf die menschlichen Überreste und alarmierten umgehend ein Archäologenteam.
Ein erster Befund der Expertinnen und Experten vor Ort: Die Skelette stammen vermutlich aus dem Zeitraum zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert.
Sie lagen innerhalb der Mauern eines Innenhofes – ein Hinweis darauf, dass hier möglicherweise ein einstiges Gräberfeld existierte. Laut dem Stadtrat von Portimão sei es „normal, Knochen an Baustellen in der Nähe von Kirchen zu finden“, da diese früher oft auch als Friedhöfe dienten.
Die Funde werfen ein neues Licht auf die Geschichte der Stadt. Archäologin Rita Dias vermutet, dass die Begräbnisstätte über mehrere Jahrhunderte hinweg genutzt wurde, was auf „mehrere sich überlagernde Zeitabschnitte“ hindeutet. Noch ist unklar, wie viele Skelette sich insgesamt in den Mauern befinden – die Ausgrabungen dauern an.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden aus hygienischen Gründen Friedhöfe aus Stadtzentren verlegt. Portimão selbst errichtete 1863 einen neuen Begräbnisplatz am Stadtrand. Doch die alten Mauern der Igreja Matriz erinnern nun eindrücklich daran, wie eng das Leben einst mit dem Tod verflochten war.