Startseite Deutschland Serval ausgebüxt: Exotische Raubkatze taucht plötzlich auf Terrassen auf

Serval ausgebüxt: Exotische Raubkatze taucht plötzlich auf Terrassen auf

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Entflohener Serval sorgt für Wirbel in Schleswig-Holstein.

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Entflohener Serval sorgt für Wirbel in Schleswig-Holstein.

Ausgebüxter Serval sorgt für Aufregung in Norddeutschland

Ein afrikanischer Serval hat in Schleswig-Holstein für Aufsehen gesorgt, nachdem er seinen neuen Besitzern nur wenige Tage nach seiner Ankunft in Reinbek-Neuschönningstedt entkommen ist.

Die auffällige Raubkatze, die an eine Mischung aus Luchs und Gepard erinnert, wurde seither mehrfach gesichtet – am eindrucksvollsten auf der Terrasse einer bekannten Tierschützerin.

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Vom Kauf zur Katastrophe: Der Serval büxt aus

Der Serval, kürzlich bei einer Züchterin im Saarland gekauft, flüchtete nahezu unmittelbar nach seiner Ankunft in seinem neuen Zuhause. Die Halter, mit dem scheuen Wesen des Tieres offenbar überfordert, reagierten geschockt und suchten schnell Hilfe. Eine der ersten Anlaufstellen war Karen Schönbrodt, 64 Jahre alt, Tierschutzaktivistin und Vorsitzende des Vereins Einhorn e.V. in Reinbek.

Unerwarteter Besuch am frühen Morgen

Zu Schönbrodts völliger Überraschung tauchte der Serval am Dienstagmorgen auf ihrer eigenen Terrasse auf.

„Ich traute meinen Augen kaum“, erzählt sie.

Um sieben Uhr stand die Raubkatze plötzlich da – ruhig, aufmerksam, aber distanziert. Mit sanfter Stimme und Futter versuchte sie, das Tier anzulocken. Doch der Serval war misstrauisch und verschwand rasch wieder.

Gescheiterte Fangversuche und viel Frust

Nachdem sie die Besitzer informiert hatte, erfuhr Schönbrodt, dass auch sie keinen Zugang zu dem scheuen Tier finden konnten. Um weiteren Stress für die Raubkatze zu vermeiden, holte sie einen Tierarzt mit Betäubungsgewehr.

Doch der Schuss verfehlte sein Ziel. Erschrocken durch den Knall sprang der Serval mit einem Satz über den Gartenzaun – und war wieder verschwunden.

Neue Sichtungen halten die Fahndung am Leben

In den darauffolgenden Tagen wurden weitere Sichtungen gemeldet. Ein Anwohner filmte das Tier in der Nacht mit einer Überwachungskamera auf seiner Terrasse. Eine andere Frau behauptete per E-Mail, die Wildkatze habe sich in ihrem Carport versteckt. Der Serval ist weiterhin auf freiem Fuß – und bislang nicht einzufangen.

Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Haltung

Mittlerweile werden Stimmen laut, ob die Haltung des Tiers überhaupt legal war. Laut Einhorn e.V. verfügten die Halter offenbar nicht über die notwendige Genehmigung zur Haltung eines solchen Wildtiers.

Schönbrodt äußerte sich deutlich: „Solche Tiere sollten in Deutschland gar nicht gehalten werden dürfen. Unter unseren Bedingungen können sie ihren natürlichen Instinkten nicht folgen – das ist lebenslange Qual.“

Öffentlicher Aufruf zur Mithilfe

Die Behörden bitten alle Bürger, die das Tier sehen, umgehend das Ordnungsamt Reinbek (040/72750-0) oder die Polizei (040/72770-70) zu informieren. Inzwischen hat die Stadt Lebendfallen in der Umgebung aufgestellt, um das Tier möglichst schonend einfangen zu können. Doch angesichts der Sprungkraft und Scheu des Servals bleibt die Aufgabe schwierig.

Die Gefahren exotischer Haustiere

Der Fall macht deutlich: In Europa wächst das Problem der Haltung exotischer Tiere ohne ausreichende Vorschriften oder Fachkenntnisse.

Servale und andere Wildarten werden zunehmend als Statussymbole gehandelt – oft landen sie bei unerfahrenen Haltern. Tierschutzorganisationen warnen vor den schwerwiegenden Folgen für Mensch und Tier.

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