Frühere Verzögerungen haben sich als tödlich erwiesen – einige Kinder starben, bevor ihre Evakuierung genehmigt wurde.
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Mehr als 100 schwerkranke und verletzte Kinder im Gazastreifen hoffen auf Rettung, nachdem die britische Regierung angekündigt hat, sie für eine dringende Behandlung im NHS nach Großbritannien zu bringen.
Das am Sonntag vorgestellte Programm richtet sich an schwerstkranke Patienten, die in Gaza keine medizinische Versorgung erhalten können.
Hilfsorganisationen begrüßen das Vorhaben – mahnen jedoch zu Eile

Während Hilfsorganisationen und Aktivisten die Initiative ausdrücklich begrüßen, drängen sie zugleich auf sofortiges Handeln.
Bewährtes Modell bereits vorhanden

Das britische Hilfswerk Project Pure Hope (PPH) hat in diesem Jahr bereits drei Kinder auf eigene Kosten evakuiert. Gründer Omar Din, leitender NHS-Manager, sieht in diesem Verfahren eine fertige Blaupause für das nun geplante, steuerfinanzierte Regierungsprogramm.
Dramatische Lage in Gaza

Die Ankündigung kommt vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden humanitären Krise. Seit dem 7. Oktober wurden über 50.000 Palästinenser getötet, während Israels Blockade humanitärer Hilfe viele Menschen an den Rand des Verhungerns treibt.
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Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 12.500 Patienten dringend aus Gaza evakuiert werden müssten.
Rechtlicher Druck auf die Regierung

Der Handlungsdruck wuchs im vergangenen Monat, als eine Hilfsorganisation rechtliche Schritte gegen die Regierung einleitete, weil diese – im Gegensatz zu früheren Fällen – keine medizinischen Evakuierungen organisiert hatte. Mehr als 100 Abgeordnete forderten die Minister ebenfalls zum Handeln auf.
Dutzende Kinder reisefertig

Hilfswerke verfügen bereits über detaillierte Listen betroffener Kinder. PPH hat 30 bis 50 Fälle ermittelt, die Organisation Children Not Numbers (CNN) zählt 60 besonders dringende Fälle.
Alle Kinder verfügen über vollständige medizinische Unterlagen und könnten – mit einem Elternteil oder Vormund sowie gegebenenfalls Geschwistern – sofort ausreisen, sofern eine Genehmigung vorliegt.
Vorbilder im Ausland

Länder wie Ägypten, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate haben seit April mehr als 7.000 Patienten evakuiert.
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Din ist überzeugt, dass Großbritannien mit vergleichbaren Anstrengungen nachziehen sollte – unter Nutzung der Kapazitäten des NHS ebenso wie privater Kliniken.
Tragische Verzögerungen mit fatalen Folgen

Ein Kind mit schweren Verbrennungen an 40 Prozent des Körpers musste nach Italien gebracht werden, weil sich offizielle Gespräche in die Länge zogen.
Auch ein einjähriger Junge mit einer angeborenen Erkrankung wurde schließlich in ein anderes Land evakuiert, nachdem sich die britische Entscheidung verzögert hatte.
Appell zur sofortigen Ausweitung

PPH betont, dass die Regierung nun über einen klar definierten Fahrplan für schnelle Evakuierungen verfügt – es fehle nur der politische Wille, diesen sofort umzusetzen, um Leben zu retten.
Hilfswerke warten auf das Startsignal

CNN berichtet, dass 71 Kinder, denen sie seit ihrem Appell an die Regierung im November 2024 helfen wollten, inzwischen verstorben sind.
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Die Organisation betont, sie sei einsatzbereit, sobald Genehmigungen erteilt werden – doch derzeit liegt die Entscheidung bei den britischen und israelischen Behörden.