Italien und Frankreich besonders stark betroffen.
Gerade lesen andere
Mücken übertragen so viele Krankheiten wie nie zuvor

In Europa breiten sich durch Mücken übertragene Krankheiten rasant aus. Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wurden dieses Jahr so viele Fälle wie noch nie registriert. Besonders betroffen: das West-Nil-Virus mit 335 gemeldeten Infektionen – ein Rekordwert.
Das berichtet Bild.
West-Nil-Virus breitet sich aus – Italien am stärksten betroffen

Von den 335 Fällen traten 274 allein in Italien auf. 19 Infizierte starben. In Deutschland tritt das Virus vor allem im Osten auf. Meist verläuft die Infektion mild oder unbemerkt, doch bei älteren oder vorerkrankten Menschen kann sie schwer oder sogar tödlich verlaufen. Übertragen wird das Virus in Europa vor allem durch die Culex-Mücke.
Chikungunya: Tropenvirus auf dem Vormarsch

Neben West-Nil sorgt auch das Chikungunya-Virus für Sorgen. 27 Infektionen wurden dieses Jahr in Europa gemeldet. Symptome sind hohes Fieber, starke Erschöpfung und heftige Gelenkschmerzen. Bei rund 40 % der Erkrankten können die Beschwerden über Monate oder sogar Jahre andauern – besonders bei Schwangeren, chronisch Kranken oder Säuglingen.
Asiatische Tigermücke breitet sich rasant aus

Der Hauptüberträger des Chikungunya-Virus, die Asiatische Tigermücke, hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch ausgebreitet – von 114 auf 369 Regionen in 16 europäischen Ländern. Die Mücke kommt gut mit wärmerem Klima zurecht und gilt als einer der Hauptgründe für die Ausbreitung neuer Viren in Europa.
Erster Chikungunya-Fall nahe der deutschen Grenze

Lesen Sie auch
Erstmals wurde diesen Sommer ein lokal übertragener Chikungunya-Fall im französischen Elsass gemeldet – direkt an der Grenze zu Deutschland. Bisher traten Fälle in Deutschland nur bei Reiserückkehrern auf. Die WHO warnt bereits vor einer möglichen weltweiten Chikungunya-Epidemie, wenn die Ausbreitung nicht gestoppt wird.
ECDC ruft zu Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche auf

Um das Infektionsrisiko zu verringern, empfiehlt das ECDC einfache Schutzmaßnahmen: Insektensprays verwenden, lange Kleidung tragen und Moskitonetze oder -gitter anbringen. Angesichts der steigenden Mückenpopulationen werden persönliche Schutzmaßnahmen immer wichtiger – nicht nur im Süden Europas.