Nach fast zwei Jahrzehnten finanzieller Probleme hat Move About den Betrieb eingestellt und damit das Ende seiner Aktivitäten in Skandinavien besiegelt.
Dies berichtete Kreditrapporten.
Eine ehrgeizige Vision, die nie aufging
Move About wurde 2007 in Norwegen gegründet und hatte das Ziel, die urbane Mobilität mit einer Flotte von gemeinsam genutzten Elektroautos zu revolutionieren. Im darauffolgenden Jahr expandierte das Unternehmen nach Schweden und baute seine Präsenz in Skandinavien weiter aus, mit Plänen, auch in den deutschen Markt einzutreten.
Trotz dieser ehrgeizigen Ziele konnte das Unternehmen jedoch nie einen Gewinn erwirtschaften.
Jahr für Jahr arbeitete Move About mit Verlusten und war dabei hauptsächlich auf Verträge mit Unternehmen und Kommunen angewiesen, um Einnahmen zu generieren. Diese Partnerschaften sorgten zwar für eine stabile Kundenbasis, reichten aber langfristig nicht aus, um das Geschäft aufrechtzuerhalten.
Ein Geschäftsmodell, das nicht mithalten konnte
Im Gegensatz zu anderen Carsharing-Diensten, die erfolgreich private Kunden anzogen, gelang es Move About nicht, Einzelpersonen als Nutzer zu gewinnen.
Das Unternehmen konnte daher nicht skalieren, und der finanzielle Druck nahm weiter zu.
Die Situation verschärfte sich während der COVID-19-Pandemie, die die Mobilitätsbranche schwer traf. Da weniger Menschen pendelten und Unternehmen ihre Kosten senkten, wurde die ohnehin schon fragile finanzielle Lage von Move About untragbar.
Im Jahr 2023 übernahm der schwedische Energiekonzern OKQ8 die schwedische Tochtergesellschaft von Move About, einschließlich der Mitarbeiter und des laufenden Betriebs.
Allerdings kaufte OKQ8 nicht den Markennamen, was das endgültige Ende von Move About als eigenständige Marke bedeutete.
„Es gab praktisch keine Schulden mehr im Unternehmen, aber auch keine Vermögenswerte“, sagte der ehemalige CEO Olof Jonasson. „Die Insolvenz war daher lediglich eine Formsache.“
Was passiert als Nächstes?
Mit dem offiziellen Insolvenzverfahren wurde nun ein Insolvenzverwalter bestellt, der die letzten rechtlichen Schritte abwickelt.
Da das Kerngeschäft von Move About bereits von OKQ8 übernommen wurde, wird die Insolvenz voraussichtlich nur geringe Auswirkungen haben.
Obwohl der Name Move About verschwindet, wird der Carsharing-Betrieb unter der Führung von OKQ8 fortgesetzt. Kunden, die auf diesen Service angewiesen sind, werden weiterhin Zugang zu Elektrofahrzeugen haben.