Angela Merkel feierte im Kreis politischer Weggefährten und enger Freunde ihren 70. Geburtstag in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Unter den Gästen befanden sich hochrangige Vertreter der CDU und CSU, darunter der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder.
Friedrich Merz, der über viele Jahre hinweg als Merkels politischer Rivale galt, fand bei seiner Ansprache versöhnliche und anerkennende Worte.
Er hob ihre entscheidende Rolle in der Euro-Krise sowie während der Corona-Pandemie hervor und lobte ihre wissenschaftliche Neugier und ihren Drang nach Freiheit. Er betonte, dass Merkel maßgeblich zum Zusammenhalt Europas beigetragen habe.
Wie der Tagesspiegel berichtet, zeigte die Feier ein freundschaftliches Miteinander, trotz der langjährigen Spannungen zwischen Merkel und Merz.
Ihr Verhältnis galt seit 2002 als belastet, als Merkel Merz vom Fraktionsvorsitz der CDU/CSU verdrängt hatte. Merz, der heute die Partei führt, schloss seine Rede mit dem Wunsch, dass Merkel der CDU auch weiterhin verbunden bleibe.
Merkel antwortete mit ebenso wohlwollenden Worten, in denen sie Merz viel Erfolg als Kanzlerkandidat der Union wünschte. Sie betonte, dass die Kanzlerkandidatur „Ehre und Auftrag zugleich“ sei und sich der CDU und CSU für die Zukunft eine starke Rolle wünsche.
Der Abend war nicht nur eine politische, sondern auch eine persönliche Würdigung von Merkel, die von ihrem Ehemann Joachim Sauer begleitet wurde.
Die ehemalige Bundeskanzlerin hatte sich für den Abend einen Vortrag des Kunsthistorikers Horst Bredekamp gewünscht, der über die Dialektik der Aufklärung und die Rolle von Bildern in der modernen Gesellschaft sprach.
Dabei verriet Bredekamp, dass er Merkel über ihren Ehemann kennengelernt hatte und ihre selbstgekochten Rouladen besonders schätze.