Ein neues Ranking von combine Consulting, einem führenden Beratungsunternehmen für Workplace-Strategie, offenbart eine bemerkenswerte Disparität in der "New-Work-Readiness" der Top-7-Bürostandorte Deutschlands. Während Berlin und Köln als Vorreiter gelten, bleibt Frankfurt am Main überraschend zurück.
Berlin an der Spitze: Ein Hub für Startups und Innovation
Berlin, die dynamische Hauptstadt Deutschlands, führt das Ranking an. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren als Zentrum für Startups etabliert, mit Unternehmen, die moderne Bürokonzepte und flexible Arbeitsplatzgestaltung bevorzugen.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in München und Hamburg wider, die auf den Plätzen drei und vier liegen. Beide Städte zeichnen sich durch eine florierende Wirtschaft und eine starke Startup-Szene aus.
Köln überzeugt mit Digitalisierung und Flexibilität
Köln erreicht den zweiten Platz im Ranking, was vor allem auf eine hohe Rückkehrquote ins Büro und einen hervorragenden Digitalisierungsgrad zurückzuführen ist.
Die Stadt bietet nicht nur fortschrittliche Neubauten, sondern auch sanierte Bestandsimmobilien, die moderne Arbeitskonzepte unterstützen.
"In München wurde früh erkannt, dass Bestandssanierungen eine gute Kombination aus hochmodernen Flächen und angemessenen Durchschnittsmieten bieten können", erklärt Florian Schroeder, Head of Letting Services der combine Transaction München.
Diese Strategie hat dazu beigetragen, dass Bestandsimmobilien in attraktiven Lagen einen großen Anteil der Transaktionen ausmachen.
Frankfurt: Hohe Mieten, geringe Anpassung
Trotz der räumlichen Nähe zu großen Server-Zentren und der zweithöchsten Durchschnittsmiete von rund 25,70 EUR belegt Frankfurt nur den sechsten Platz im Ranking. Der Büromarkt der Finanzmetropole wird überwiegend von großen Unternehmen dominiert, die bisher nur zögerlich auf die modernen Arbeitsanforderungen reagieren. Dies zeigt sich auch in einer vergleichsweise geringen Rückkehrquote ins Büro.
"Das Frankfurter Bankenviertel galt lange als moderner Büro-Hotspot, doch viele Bürotürme aus den 80er-Jahren wurden nur bedingt modernisiert", bemerkt Hendrik Grempe, Geschäftsführer von combine Consulting. Neue Großprojekte lassen jedoch hoffen, dass sich diese Asymmetrie in den kommenden Jahren verringern wird.
Köln als Hidden Champion
Interessanterweise präsentiert sich Köln als besonders New-Work-freundlich und weist gleichzeitig die niedrigsten Durchschnittsmieten unter den Top-7-Städten auf. Diese Kombination macht Köln zu einem attraktiven Standort für Unternehmensansiedlungen.
Zukunftsaussichten und Herausforderungen
Die Studie von combine Consulting zeigt, dass New-Work-Readiness nicht immer mit hohen Mietpreisen einhergeht. Städte wie Berlin und Köln setzen Maßstäbe in Sachen flexible Arbeitsplatzgestaltung und Digitalisierung, während Frankfurt und Düsseldorf Nachholbedarf haben. Unternehmen, die ihre Büros zukunftsfähig machen wollen, sollten nicht nur auf Neubauten setzen, sondern auch das Potenzial von Bestandssanierungen nutzen.
"In der heutigen Arbeitswelt reagieren viele Arbeitgeber auf die postpandemischen Anforderungen von Kommunikation und Kollaboration. Innenstadtnähe und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sind dabei besonders wichtig", so Grempe. Dies spiegelt sich in den niedrigen Leerstandsquoten in den Innenstädten von Berlin und München wider.
Das Ranking von combine Consulting liefert wertvolle Einblicke für Unternehmen, die ihre Standortwahl überdenken und sich an den Besten orientieren wollen. Die Zukunft der Arbeit ist flexibel, digital und dezentral – und Städte wie Berlin und Köln zeigen, wie es geht.