Bundeswehr-Brigade in Litauen: Massive Zweifel an Pistorius' Plänen

Olivia Rosenberg

30 Wochen vor

|

27/12/2023
Deutschland
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Bundeswehr vor massiven Herausforderungen in Litauen.

Deutschland plant bis 2027 die Stationierung eines gefechtsbereiten Verbandes in Litauen, mit einer dauerhaften Präsenz von bis zu 5000 Bundeswehrangehörigen. 

Jedoch gibt es innerhalb der Bundeswehr erhebliche Zweifel an der Umsetzung dieser Pläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).

Laut einem Bericht des Spiegel, äußerte Heeresinspekteur General Alfons Mais in einer internen Mail Bedenken, dass die neue Brigade ohne milliardenschwere Investitionen nicht realisierbar sei, ohne die Bundeswehr an der Heimatfront massiv zu schwächen.

Mais warnte in der Mail an Generalinspekteur Carsten Breuer, dass die materielle Ausstattung des Heeres gemessen an seinen Aufträgen ab 2025 aktuell mehr als grenzwertig und trotz aller positiven Anstrengungen auch zukünftig unterfinanziert sei. 

Er betonte, dass die Aufstellung eines neuen Großverbandes ohne zusätzliche Investitionen die Ausstattungsquote auf 55 Prozent absinken lassen würde.

Die Skepsis beim Heer beruht auf den absehbaren Details der Aufstellung des Verbands. 

Zwei Kampftruppenbataillone aus Bayern und Nordrhein-Westfalen sollen als Kern der neuen Brigade verlegt werden, ergänzt durch Logistiker, Sanitätssoldaten, Kommunikationsexperten und Verwaltungskräfte. 

Nach der formalen Aufstellung der neuen Brigade im Jahr 2025 sollen vor allem bis zum Jahr 2026 das Material und die Zahl der Truppen wachsen.

Die genauen Kosten für die Bundeswehr in Litauen werden noch geprüft. Pistorius zufolge kostet eine Brigade in Deutschland pro Monat 25 bis 30 Millionen Euro. 

Die Truppenstationierung in Litauen ist für die Litauer eine wichtige Rückversicherung der Beistandsverpflichtung, insbesondere nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.