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Bundeswehr im Umbruch – Kommt die Wehrpflicht zurück in die Kaserne?

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Deutschlands umstrittener Weg zurück zur Wehrpflicht.

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Deutschlands umstrittener Weg zurück zur Wehrpflicht.

Deutschlands Wehrpflicht-Pläne geraten ins Wanken

Deutschlands Vorstoß zur Wiedereinführung des Wehrdienstes sorgt für Kontroversen. Kanzler Friedrich Merz will die Bundeswehr angesichts wachsender russischer Bedrohung stärken. Doch seine Pläne stoßen auf heftige Kritik von Wirtschaftsführern und Ökonomen.

Das berichtet Express.

Russische Bedrohung treibt Aufrüstung voran

Mit zunehmenden Spannungen in Europa hat Merz angekündigt, „alles Notwendige“ zu tun, um Deutschland zu schützen. Hunderte Milliarden Euro sollen in die Verteidigung fließen, um Ausrüstung zu modernisieren und mehr Soldaten zu gewinnen. Die Angst vor russischer Aggression prägt die Strategie.

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Neuer Ansatz: Freiwilliger Wehrdienst

Verteidigungsminister Boris Pistorius will mit einem freiwilligen Wehrdienst jährlich rund 5.000 junge Menschen für die Bundeswehr gewinnen. Zielgruppe sind 18-Jährige, die sich freiwillig melden – doch schon jetzt zeigt sich: Das reicht bei Weitem nicht aus.

Rückkehr zur Pflicht?

Wegen der geringen Freiwilligenzahlen bringt Pistorius auch eine Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht ins Spiel – abgeschafft wurde sie 2011. Konkrete Pläne fehlen bislang, doch der Minister lobte bereits das schwedische Modell, bei dem etwa 10 % der Jugendlichen nach Auswahlverfahren eingezogen werden.

Alarm aus der Wirtschaft

Wirtschaftsführer warnen eindringlich vor den Folgen der Wehrpflicht. Junge Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt zu ziehen, könne der Wirtschaft erheblich schaden – gerade in Zeiten, in denen ein stabiles wirtschaftliches Fundament für die Finanzierung der Bundeswehr entscheidend sei.

Armee und Wirtschaft im Spannungsfeld

Steffen Kampeter vom Bundesverband der Deutschen Arbeitgeber (BDA) bringt es auf den Punkt: Ja, Deutschland brauche mehr aktive Soldaten und Reservisten – aber das gehe nur mit einer starken Wirtschaft im Rücken.

Deutschlands Rekrutierungsproblem

Die Bundeswehr steht vor einer riesigen Aufgabe: In den nächsten zehn Jahren müssen rund 80.000 neue Soldaten gewonnen werden, um NATO-Verpflichtungen zu erfüllen. Zudem soll die Reserve auf 200.000 Kräfte anwachsen – ein ambitioniertes Ziel.

Wehrpflicht mit hohem Preis

Eine Studie des Ifo-Instituts im Auftrag des Finanzministeriums warnt vor den wirtschaftlichen Folgen einer Wehrpflicht. Die Einführung hätte hohe Kosten und könnte der deutschen Volkswirtschaft mehr schaden als nutzen.

Schwedens Modell als Vorbild?

Während Berlin noch diskutiert, rückt das schwedische Wehrsystem in den Fokus. Dort wird jährlich eine kleine, ausgewählte Gruppe junger Menschen zum Dienst verpflichtet – ein Modell, das Deutschland Orientierung bieten könnte, ohne die Wirtschaft übermäßig zu belasten.

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