Der Krieg in der Ukraine verändert auch in Deutschland Lebensläufe. Einige junge Männer und erfahrene Ex-Soldaten verlassen ihre Heimat, um in einem fremden Land zu kämpfen – überzeugt davon, dass dieser Krieg auch sie betrifft.
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Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) und die Tagesschau berichten, kämpfen Deutsche in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte. Die Armee macht jedoch keine Angaben zur Zahl der Deutschen. Sie sind Teil regulärer Einheiten, häufig der Internationalen Legion, und erhalten denselben Sold wie ukrainische Soldaten.
Viele der Freiwilligen hatten zuvor zivile Berufe. Im Gespräch mit RND beschreiben sie ein Gefühl der Leere in ihrem früheren Leben. Der Krieg erscheint ihnen als Ort, an dem Handeln wieder Bedeutung erhält.
Gewalt als Pflicht
RND berichtet, dass deutsche Kämpfer sehr unterschiedlich eingesetzt werden – von Ausbildung bis zum Drohnenkrieg. Töten wird dabei nicht heroisiert, sondern als Teil des Auftrags beschrieben.
Ein deutscher Soldat sagt: „Töten ist notwendig, man muss es halt machen.“ Es sei keine Frage von Mut, sondern von Überleben. Diese Nüchternheit zieht sich durch viele Aussagen.
Kontrolle statt Ideologie
Entgegen gängigen Vorwürfen seien ausländische Freiwillige kein unkontrollierter Haufen, berichten die Kämpfer. Bewerber würden überprüft, extremistische Motive führten zum Ausschluss.
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Ein deutscher Ausbilder erklärte gegenüber RND, entscheidend sei Offenheit über Motive und Fähigkeiten. Politische Überzeugungen aus dem Heimatland spielten kaum eine Rolle, solange keine Straftaten vorlägen.
Sehr junge Interessenten
Die Tagesschau berichtet, dass sich auch sehr junge Deutsche melden. Manche sehen den Einsatz als Beitrag zur Verteidigung Europas, andere suchen Orientierung oder Herausforderung.
Ein 18-Jähriger sagt: „Das ist jetzt – brutal oder zynisch gesagt – für den größeren Sinn, um die demokratische Weltordnung aufrechtzuerhalten.“ Er wurde vom ukrainischen Militär jedoch wegen des jungen Alters abgelehnt.
Eine gesellschaftliche Frage
Die Berichte von RND und Tagesschau zeigen mehr als Einzelschicksale. Sie verweisen auf eine Generation, die zwischen sicherem Alltag und globalen Krisen nach Bedeutung sucht. Der Schritt an die Front wird dabei zur radikalsten Form politischer und persönlicher Entscheidung.
Quellen: RedaktionsNetzwerk Deutschland, Tagesschau