Startseite Deutschland Deutschland drängt Putin zu Verhandlungen: „Die Ukraine ist bereit.“

Deutschland drängt Putin zu Verhandlungen: „Die Ukraine ist bereit.“

Vladimir Putin
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Angesichts der Bereitschaft der Ukraine zu bedingungslosen Verhandlungen und der bevorstehenden Gespräche in Istanbul wächst der internationale Druck auf Moskau, sich konstruktiv in den Friedensprozess einzubringen.

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Die Bundesregierung hat den Kreml öffentlich dazu aufgefordert, einen „entscheidenden Schritt in Richtung Frieden“ zu unternehmen. Dies deutet auf eine veränderte Tonlage nur wenige Tage vor möglichen russisch-ukrainischen Verhandlungen in Istanbul hin.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul unterstrich, dass die Ukraine ihre Bereitschaft zu bedingungslosen Gesprächen – einschließlich eines Waffenstillstands sowie eines möglichen Friedensabkommens – bereits signalisiert habe.

„Russland sollte nun seinerseits einen entscheidenden Schritt machen und seine Verhandlungsbereitschaft deutlich zeigen“, erklärte Wadephul laut AFP, wie von Agerpres und Digi24 zitiert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu einem persönlichen Treffen in Istanbul eingeladen. Nun richtet sich die internationale Aufmerksamkeit auf Moskaus Reaktion – oder auf deren Ausbleiben.

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Die ukrainische Regierung sprach am Dienstag eine eindringliche Warnung aus: Sollte Präsident Putin die Einladung zum Gipfeltreffen in Istanbul ablehnen, wäre dies ein deutliches Signal dafür, dass der Kreml kein ernsthaftes Interesse an einer Beendigung des Krieges habe.

Bislang hat Russland keine Stellungnahme zu Selenskyjs Vorschlag abgegeben, was die Zweifel an der Dialogbereitschaft Moskaus weiter verstärkt.

Das in Aussicht gestellte Treffen in Istanbul gilt inzwischen als ein maßgeblicher Test für die tatsächlichen Absichten Russlands.

Im Vorfeld haben die Ukraine und ihre westlichen Partnerstaaten eine klare Erwartung geäußert: Spätestens bis Montag, den 12. Mai, müsse ein umfassender, bedingungsloser Waffenstillstand in Kraft treten – andernfalls würden neue, weitreichende Sanktionen folgen.

Europäische Einigkeit bei neuen Strafmaßnahmen

Am Montag kamen die Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Polens, Spaniens und des Vereinigten Königreichs gemeinsam mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in London zusammen. Die Botschaft war eindeutig: Die verbleibende Zeit sei knapp.

Die Ministerinnen und Minister warnten Russland eindringlich, dass ohne spürbare Fortschritte in Richtung eines „gerechten und dauerhaften Friedens“ mit verschärften wirtschaftlichen Strafmaßnahmen zu rechnen sei.

Unter den diskutierten Maßnahmen befinden sich unter anderem: die Einschränkung russischer Energieexporte, eine strengere Durchsetzung der Ölpreisobergrenze, gezielte Maßnahmen gegen die sogenannte „Geisterflotte“, die zur Umgehung von Sanktionen genutzt wird, sowie weitere Schritte zur Begrenzung russischer Einnahmequellen. Diese wurden von den Beteiligten als „ambitioniert“ bezeichnet – mit dem erklärten Ziel, die russische Kriegsführung finanziell zu schwächen.

Die Gesprächsbereitschaft der Ukraine, kombiniert mit dem von den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union unterstützten Vorschlag eines 30-tägigen Waffenstillstands, bietet die Chance auf einen diplomatischen Durchbruch – oder es droht eine weitere Verschärfung der geopolitischen Eiszeit.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob Moskau bereit ist, seinen Kurs zu überdenken – oder weiterhin auf Konfrontation und Isolation setzt.

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