Startseite Krieg Putins Zeitfenster: Was Russland erreichen könnte, bevor Trumps 50-Tage-Ultimatum endet

Putins Zeitfenster: Was Russland erreichen könnte, bevor Trumps 50-Tage-Ultimatum endet

Putins Zeitfenster: Was Russland erreichen könnte, bevor Trumps 50-Tage-Ultimatum endet
Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

In den kommenden Wochen könnten sich die Frontlinien schrittweise verschieben.

Gerade lesen andere

In den kommenden Wochen könnten sich die Frontlinien schrittweise verschieben.

Was Russland in 50 Tagen militärisch erreichen könnte

Mit noch 43 Tagen bis zum Ablauf von Donald Trumps inoffiziellem „50-Tage-Ultimatum“ an Wladimir Putin intensiviert Russland offenbar seine Angriffe in der Ukraine.

Laut Digi24 glauben Analysten, der Kreml könnte versuchen, kurzfristige Geländegewinne zu erzielen, bevor neuer Druck aus den USA entsteht oder Verhandlungen beginnen.

Hier ist, was Russland in diesem Zeitraum realistisch erreichen könnte – und welche Entwicklungen sich an der Front abzeichnen.

Lesen Sie auch

Schwerpunkt Donetsk

Militärexperten berichten, dass Russland besonders im Süden der Ukraine – vor allem rund um Donezk – seine Offensive ausweitet. Ziel sei es, Städte wie Pokrowsk und Kostjantyniwka einzukreisen oder militärisch unter Druck zu setzen.

Ein vollständiger Einmarsch scheint zwar unwahrscheinlich, doch der militärische Druck nimmt zu – während die Uhr gegen Trumps Frist tickt.

Weitere Dörfer könnten fallen

Trotz verstärkter Angriffe rechnen Analysten nicht mit der Einnahme großer Städte.

Stattdessen könnte Russland bis zu zehn weitere ukrainische Dörfer besetzen und rund 700 Quadratkilometer Land einnehmen – teils auch in der Region Dnipropetrowsk, also außerhalb der stark umkämpften Donezker Frontlinie.

Instabile Kontrolle über annektierte Gebiete

Seit der völkerrechtswidrigen Annexion von Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja im Jahr 2022 hat Russland nur in Luhansk vollständige Kontrolle.

Die anderen drei Regionen sind lediglich zu 60 bis 70 Prozent unter russischer Herrschaft – trotz mehrfacher Offensiven. Auch in den kommenden Wochen sind nur schrittweise Verschiebungen, aber keine klaren Durchbrüche zu erwarten.

Sommeroffensive bisher ohne Durchbruch

Seit Beginn ihrer Sommeroffensive haben russische Truppen zwischen 400 und 500 Quadratkilometer Gelände erobert.

Diese Fortschritte sind jedoch über die gesamte Frontlinie verteilt und konzentrieren sich nicht auf entscheidende Operationen.

Neue Taktik aus der Not heraus

Angesichts von Materialmangel setzen russische Einheiten zunehmend auf kleine, mobile Infanteriegruppen mit Motorrädern, unterstützt durch Schwärme von Shahed-Drohnen.

Diese schnellen Trupps ersetzen die bislang üblichen Panzerangriffe – ein Zeichen, dass die Taktik eher aus Zwang denn aus Strategie geboren wurde.

Gleitbomben und Kamikaze-Drohnen

Präzisionsgelenkte Bomben und Selbstmorddrohnen spielen inzwischen eine zentrale Rolle – sowohl bei Angriffen auf Städte als auch zur Unterstützung von Frontoperationen.

Damit gelingt es Russland, Druck aufzubauen, ohne hohe Verluste an Panzern zu riskieren – doch entscheidende Erfolge blieben bislang aus.

Menschenwellen bleiben Taktik

Trotz neuer Methoden setzt Russland laut ukrainischen Soldaten weiterhin auf massive Infanterieangriffe mit hohen Verlusten.

Ein Soldat an der Front beschreibt es so: „Von drei Russen, die angreifen, sterben zwei – der dritte erreicht unsere Gräben.“ Die Verluste sind enorm, doch die Methode bleibt bestehen.

Breiter Druck statt gezielter Offensiven

Beobachter wie der finnische Militärexperte Pasi Paroinen weisen darauf hin, dass Russland den Druck über die gesamte Front verteilt – statt sich auf einzelne Durchbruchspunkte zu konzentrieren.

Das erschwert der Ukraine die Reorganisation – schmälert aber auch Russlands Chancen auf entscheidende Geländegewinne.

Strategisch wichtige Städte im Visier

Städte wie Tschassiw Jar und Torezk könnten ins Visier geraten, sollte Russland seinen Schwerpunkt verlagern.

Der ukrainische Abgeordnete Ruslan Gorbenko, der regelmäßig an der Front ist, hält es für möglich, dass Russland durch Kräftebündelung entweder eine dieser Städte einnimmt – oder eine Belagerung von Kostjantyniwka einleitet.

Neue Front bei Sumy

Im Nordosten der Ukraine haben russische Truppen eine neue Frontlinie bei Sumy geöffnet. Sie rückten 10 bis 15 Kilometer vor und nahmen zwölf Dörfer ein.

Trotz dem Einsatz von 50.000 Soldaten hat Russland in diesem Abschnitt bislang auf Panzer oder gepanzerte Fahrzeuge verzichtet.

Lesen Sie auch

Ads by MGDK