In einer groß angelegten Aktion haben die Staatsanwaltschaft Aachen und das Zollfahndungsamt Essen das größte MDMA-Drogenlabor in Deutschland seit 23 Jahren aufgedeckt.
Die Operation führte zur Sicherstellung von fast 200 kg synthetischer Drogen mit einem geschätzten Wert von 10,4 Millionen Euro.
Aufdeckung des Drogenlabors
Am 11. Mai 2024 durchsuchten Beamte des Zollfahndungsamtes Essen ein 500 qm großes professionelles MDMA-Drogenlabor in Hückelhoven sowie ein Lager in Nettetal.
Dabei wurden fast 200 Kilogramm MDMA, etwa 6.500 Liter Chemikalien und 130.000 Euro Bargeld sichergestellt. Zwei Personen wurden festgenommen, darunter ein 57-jähriger Deutscher, der sich seitdem in Untersuchungshaft befindet.
Verdächtige Aktivitäten bei Grenzkontrolle entdeckt
Im Rahmen einer Grenzkontrolle am 3. Februar 2024 fiel den Beamten eine ungewöhnlich große Menge eines Grundstoffs zur Herstellung von MDMA auf.
Diese Entdeckung führte zu einer umfangreichen Ermittlung, die das mutmaßliche Drogenlabor aufdeckte und letztlich bestätigte. Am 8. Mai 2024 führte eine LKW-Lieferung von etwa 3.000 Litern Chemikalien zur Halle in Hückelhoven zu der entscheidenden Durchsuchung am 11. Mai.
Am 17. Juli 2024 durchsuchten die niederländischen und belgischen Behörden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Aachen sechs Objekte in den Niederlanden und Belgien.
Dabei wurde ein 56-jähriger niederländischer Verdächtiger festgenommen, der bis zu seiner Auslieferung verschont bleibt. Ein weiteres Bandemitglied, ein 54-jähriger Belgier, wird weiterhin international gesucht.
Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen, erklärte:
"Nach derzeitigem Erkenntnisstand gehen unsere Ermittler von mehreren Tonnen produziertem MDMA aus."
Oberstaatsanwältin Schlenkermann-Pitts von der Staatsanwaltschaft Aachen fügte hinzu:
"Es handelt sich hier um das größte MDMA-Labor, das seit 23 Jahren in Deutschland sichergestellt wurde."
Hoher Marktwert
Die fast 200 kg sichergestelltes MDMA hätten ca. 1.340.000 Ecstasy-Tabletten mit einem Straßenverkaufswert von über 10,4 Millionen Euro ergeben.
Diese Aktion verdeutlicht sowohl das Ausmaß der organisierten Kriminalität als auch die Effektivität der Ermittlungen der deutschen Zollbehörden.
Fortlaufende Ermittlungen
Die Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Aachen werden fortgesetzt und dürften weitere Details über die umfangreiche Drogenbande ans Licht bringen, die zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien operierte.
Mit dieser Aktion haben die Zollfahndung Essen und die Staatsanwaltschaft Aachen einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen die organisierte Drogenkriminalität in Europa gemacht.
Foto: ZFA Essen
Foto: ZFA Essen
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