Warum die Bahn auf die Notruf-App SafeNow verzichtet.
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Hamburgs Hauptbahnhof: Viel Verkehr, viele Vorfälle

Mit rund 550.000 Reisenden täglich ist der Hamburger Hauptbahnhof der meistgenutzte in Deutschland – und ein Hotspot für Kriminalität. Allein in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 wurden dort fast 2.500 Straftaten registriert.
Umso überraschender ist es, dass ein vielversprechendes Sicherheitsprojekt nun eingestellt wurde.
SafeNow: Direkte Hilfe per App

Mit der kostenlosen App SafeNow konnten Reisende diskret Hilfe rufen – per Knopfdruck, mit Standortübermittlung direkt an das Sicherheitspersonal.
Laut einem internen Bahnbericht funktionierte das System zuverlässig und wurde von den Einsatzkräften ausdrücklich begrüßt. Dennoch lief das Projekt nach rund anderthalb Jahren aus.
DB: „Nur ein Pilotprojekt“

Die Deutsche Bahn erklärte gegenüber BILD, SafeNow sei nie als Dauerlösung gedacht gewesen. Aufgrund von Sicherheitsvorgaben könne man nicht eigenständig entscheiden, sondern brauche eine enge Abstimmung mit den Behörden.
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Eine aktive Bewerbung der App unter Reisenden gab es kaum – ein Punkt, der für Kritik sorgt.
App wirkt – trotzdem kein Weiterbetrieb

Laut dem internen Bericht sehen drei Viertel der befragten Sicherheitskräfte die App als sinnvolle Ergänzung. Auch SafeNow bot an, den Betrieb kostenfrei fortzusetzen, bis eine Ausschreibung erfolgt – bislang ohne Rückmeldung der Bahn.
Bahn setzt auf Personal statt App

Statt auf digitale Hilfe setzt die Bahn nun auf mehr sichtbare Präsenz. An großen Bahnhöfen wurde das Sicherheitspersonal verdoppelt. Für SafeNow-Chef Rumland ist das nicht genug: „Man muss Sicherheit kombinieren – Kameras, Personal, Apps. Den Menschen fehlt jetzt ein Werkzeug zum Selbstschutz.“