Die deutschen Gerichte stehen vor einer beispiellosen Herausforderung: Eine Welle von Klagen gegen Fluggesellschaften belastet das Justizsystem erheblich.
Im vergangenen Jahr haben die Klagen aufgrund ausgefallener oder verspäteter Flüge einen neuen Höchststand erreicht, mit mehr als 125.000 Fällen bundesweit. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders betroffen sind die Amtsgerichte an den Standorten der 20 größten deutschen Flughäfen, wobei das Amtsgericht Köln mit knapp 37.300 Verfahren das höchste Aufkommen verzeichnete.
Diese Entwicklung wird durch Online-Portale begünstigt, die es Fluggästen ermöglichen, ihre Ansprüche auf Entschädigung schnell und unkompliziert geltend zu machen.
Um dieser Flut von Verfahren Herr zu werden, setzt die Justiz auf moderne Technologien.
So wurde beispielsweise in Frankfurt ein KI-Assistenzprogramm namens "Frauke" erprobt, das bei der Analyse von Schriftsätzen und der Vorbereitung von Urteilen unterstützt.
Trotz dieser innovativen Ansätze bleibt die Belastung für die Gerichte hoch, und der Deutsche Richterbund kritisiert die unzureichenden finanziellen Mittel für die Digitalisierung der Justiz.
Die Situation unterstreicht die dringende Notwendigkeit, das Justizsystem an die steigenden Anforderungen anzupassen und effiziente Lösungen für die Bewältigung der Klagenflut zu finden, wie n-tv berichtet.