In einem wegweisenden Urteil des Landgerichts Heilbronn (Aktenzeichen 21 O 40/24 KfH) hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erfolgreich gegen Lidl geklagt und damit eine wichtige Entscheidung im Verbraucherschutz errungen.
Der Discounter darf künftig bestimmte Textilien nicht mehr als biologisch wertvoll bewerben.
Im Fokus der Klage standen Sweatshirts und Sweatpants der Marken "pepperts!" und "esmara/LIVERGY", die Lidl in gedruckten Werbeprospekten als umweltfreundlich und sicher für biologische Kreisläufe angepriesen hatte. Laut der DUH sind diese Behauptungen jedoch irreführend.
„Die von Lidl als biologisch wertvoll beworbenen Textilien sind aus unserer Sicht gerade nicht umweltfreundlich, weil sie aus Mischgewebe – Baumwolle und Polyester – bestehen und somit nicht recyclingfähig sind“, erklärt Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH in einer Pressemitteilung.
Metz kritisiert weiter, dass die durch die Werbung suggerierte Kompostierung solcher Kleidungsstücke ein großes Umweltproblem darstelle.
Der enthaltene Kunststoff baue sich in der Umwelt nicht ab und könne als Mikroplastik erhebliche Schäden verursachen.
„Anstatt ökologisch fragwürdige Kleidung zu Unrecht als biologisch wertvoll und sicher für die Umwelt zu bewerben, sollte Lidl auf umweltverträglich angebaute Naturmaterialien wie Baumwolle, eine faire Produktion, Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit und Schadstofffreiheit achten“, fordert Metz.
Dieses Urteil könnte weitreichende Folgen für die Werbung und Vermarktung von Textilprodukten haben. Es stellt klar, dass Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Verbrauchern ernst nehmen müssen. Verbrauchertäuschung wird nicht toleriert, und die DUH wird auch weiterhin gegen solche Praktiken vorgehen.
Mit diesem Sieg setzt die Deutsche Umwelthilfe ein deutliches Zeichen für mehr Transparenz und Ehrlichkeit in der Werbung und stärkt zugleich den Umweltschutz. Verbraucher können sich nun darauf verlassen, dass Angaben zu umweltfreundlichen Produkten strenger überprüft werden.
Für Lidl bedeutet dies, dass sie ihre Werbestrategie überdenken und ehrlicher gestalten müssen. Dies ist ein Schritt hin zu einer nachhaltigen und transparenten Konsumgesellschaft.
