Friedrich Merz, frisch ernannter Kanzlerkandidat der Union, muss mit einem schwierigen Start rechnen.
Die Landtagswahl in Brandenburg, die kurz nach seiner Nominierung stattfindet, könnte ihm bereits eine erste Niederlage bescheren.
Aktuelle Umfragen zeigen, dass die AfD mit rund 28 Prozent knapp vor der SPD liegt. Die CDU befindet sich weit abgeschlagen und steht vor einem ihrer schlechtesten Ergebnisse im Osten Deutschlands.
Für Merz, der auf einen Regierungswechsel hofft, wäre dies ein empfindlicher Rückschlag.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sprach im ZDF bereits von einer "bitteren Niederlage", wobei er die Wahl in Brandenburg von den bundesweiten Umfragen getrennt sehen will.
Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass Merz' Entscheidung, seine Kandidatur kurz vor der Landtagswahl zu verkünden, riskant gewesen sei.
Einige Experten vermuten, dass CSU-Chef Markus Söder durch seine eigenen Ambitionen Druck auf Merz ausgeübt habe, was ihn zu dieser unglücklichen Timing-Entscheidung veranlasst haben könnte.
Söder hatte vor kurzem angedeutet, dass er für die Kanzlerkandidatur zur Verfügung stehen würde, wenn man ihn denn gefragt hätte.
Diese Entwicklungen könnten das ohnehin schon fragile Wahlergebnis der CDU in Brandenburg weiter belasten.
Für Merz könnte der Wahlkampf also kaum schlechter beginnen.
Sollte die SPD in Brandenburg erneut die Regierung führen und Woidke im Amt bleiben, wird Merz’ politische Zukunft schon vor dem Bundestagswahlkampf auf eine harte Probe gestellt.
Sein strategisches Risiko könnte sich als schwerer Fehler herausstellen, während Söder möglicherweise eigene Vorteile aus der Situation zieht.