Die frühere Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht hat am 8. Januar ihre neue Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit" offiziell gegründet.
Bereits zum Start kann die Partei auf ein beachtliches Kapital von 1,4 Millionen Euro zurückgreifen.
Dieses Geld wurde im Jahr 2023 vom Vorläuferverein BSW – für Vernunft und Gerechtigkeit e.V. eingenommen, wie BSW-Schatzmeister Ralph Suikat dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mitteilte.
Etwa 90 Prozent der Spenden sind kleinere Beträge, während ein Dutzend Zuwendungen die Grenze von 10.000 Euro überschreitet. Ein Ehepaar spendete beispielsweise 50.000 Euro und drei Privatpersonen jeweils 20.000 Euro.
Die neuen Spenderinnen und Spender sollen im Jahresbericht der Partei für 2024 aufgeführt werden, auch wenn sie das Geld an den Vorläuferverein überwiesen haben.
Dies ist eine Maßnahme, die vor allem von Parteienrechtlern und Korruptionsbekämpfern gefordert wurde.
Aus dem Ausland wurden insgesamt unter 12.500 Euro gespendet, wobei weniger als 5.000 Euro aus dem Nicht-EU-Ausland stammen.
Suikat, der durch den Verkauf einer Softwarefirma reich wurde, betonte im Interview mit ZEIT ONLINE, dass eine Parteigründung "extrem teuer" sei. Der geplante Parteitag allein werde über 100.000 Euro kosten, und die Wahlkämpfe seien noch kostspieliger.
Ob die Partei bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen im Herbst antreten wird, ist noch unklar. Für die Europawahl im Juni plant die Partei jedoch, 20 Kandidaten aufzustellen.
Der Übertritt zahlreicher Linkenabgeordneter aus der Bundestagsfraktion in Wagenknechts Bündnis hatte die personell geschwächte Linksfraktion zur Selbstauflösung gezwungen, berichtet ZEIT ONLINE.