Die Grünen stehen vor einem internen Umbruch: Der gesamte Vorstand der Grünen Jugend hat in einem internen Brief an die Parteispitze seinen Rücktritt und den Austritt aus der Partei angekündigt.
Die Vorstandsmitglieder erklärten, dass sie nicht erneut kandidieren und die Partei verlassen werden, da es langfristig nicht möglich sei, für eine andere Politik zu werben als diejenige, die die Grünen tatsächlich umsetzen.
Die Entscheidung fiel bereits in den letzten Wochen, bevor der Rücktritt des Grünen-Bundesvorstands bekannt gegeben wurde.
Laut Tagesschau gaben die zehn Mitglieder der Grünen Jugend auch bekannt, dass sie nach ihrem Austritt einen neuen, linksgerichteten Jugendverband gründen wollen.
Der Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen mit den Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang wurde zwar als „menschliche Größe“ anerkannt, doch die Nachwuchsorganisation sieht darin keine Garantie für eine grundlegende inhaltliche Neuorientierung der Partei.
Der aktuelle Vorstand der Grünen Jugend wird bis zum Bundeskongress Mitte Oktober im Amt bleiben, um die Wahl eines neuen Vorstands zu ermöglichen.
Die Grünen stehen damit vor einer doppelten Herausforderung: Der Abgang der jungen Führungskräfte könnte die Partei in einer ohnehin schwierigen politischen Phase zusätzlich schwächen.
Bereits der Rücktritt des Bundesvorstands war eine Reaktion auf die schlechten Wahlergebnisse bei den letzten Landtagswahlen.
Nun plant die Jugendorganisation, ihre politische Vision außerhalb der Grünen weiterzuentwickeln und einen neuen linken Jugendverband zu gründen.
