Startseite Gesundheit Bemerkenswerter Wandel: WHO plant Unterstützung für den Einsatz von Abnehmmitteln,...

Bemerkenswerter Wandel: WHO plant Unterstützung für den Einsatz von Abnehmmitteln, wie ein internes Memo zeigt

Injection pens and packaging boxes of weight-loss and type 2 diabetes medication Mounjaro, Wegovy, Ozempic
oleschwander / Shutterstock.com

Die Weltgesundheitsorganisation will Abnehmmittel wie Wegovy und Zepbound im weltweiten Kampf gegen Adipositas unterstützen

Gerade lesen andere

Die Weltgesundheitsorganisation will Abnehmmittel wie Wegovy und Zepbound im weltweiten Kampf gegen Adipositas unterstützen

Ein globales Gesundheitsproblem

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten weltweit mittlerweile über eine Milliarde Menschen als fettleibig.

Zahlreiche Gesundheitsrisiken

Wissenschaftliche Studien haben wiederholt nachgewiesen, dass Fettleibigkeit mit einem erhöhten Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme verbunden ist – darunter Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, bestimmte Krebsarten sowie Atemwegserkrankungen.

Ein historischer Wandel

Um den weltweiten Kampf gegen Adipositas zu verstärken, plant die WHO laut einem internen Memo, den Einsatz von Abnehmmitteln zur Behandlung von Fettleibigkeit bei Erwachsenen zu befürworten, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Lesen Sie auch

Eine jahrelange Entwicklung

In einer E-Mail an Reuters erklärte ein WHO-Sprecher, dass die Organisation seit 2022 an einer neuen Reihe von Empfehlungen zur Prävention sowie zur Versorgung und Behandlung von Adipositas bei verschiedenen Altersgruppen arbeitet.

Bis zu 20 Prozent Gewichtsverlust

Wegovy und Zepbound gehören zur Klasse der GLP-1-Rezeptoragonisten. Sie ahmen die Wirkung eines körpereigenen Hormons nach, das die Verdauung verlangsamt und das Sättigungsgefühl verlängert – was das Risiko für Heißhungerattacken und übermäßiges Essen verringert. Studien zeigen, dass mit diesen Medikamenten ein Gewichtsverlust von bis zu 20 Prozent möglich ist – allerdings nicht ohne Kosten.

Nur für wohlhabende Länder?

Die Medikamente sind bereits in Ländern wie den USA, Großbritannien und Deutschland zugelassen. Allerdings können die monatlichen Kosten über 1.000 US-Dollar betragen – ein erheblicher Faktor bei der globalen Bekämpfung von Fettleibigkeit.

70 Prozent in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen

Nach Schätzungen der Weltbank leben rund 70 Prozent der weltweit fettleibigen Bevölkerung in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Da Studien außerdem zeigen, dass die Medikamente möglicherweise lebenslang eingenommen werden müssen, um das Gewicht dauerhaft zu halten, stellt dies ein großes Hindernis für ihren weltweiten Einsatz dar.

Günstigere Alternativen in Planung

Mehrere Unternehmen planen jedoch, günstigere Generika auf den Markt zu bringen. Der Wirkstoff Liraglutid aus der älteren Generation von Abnehmmitteln wird bereits in dieser Form verwendet, und entsprechende Produkte wurden sowohl in Europa als auch in den USA zugelassen, so das WHO-Memo.

Ablehnung im Jahr 2023

Noch vor wenigen Jahren, nämlich 2023, entschied die WHO, die damals stark diskutierten Abnehmmittel nicht in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel aufzunehmen. Damals hieß es, es bedürfe noch weiterer wissenschaftlicher Nachweise.

Fertigstellung im August oder September

Laut WHO-Sprecher werden die Empfehlungen derzeit noch finalisiert und sollen im August oder September 2025 veröffentlicht werden. Sie sollen unter anderem Hinweise dazu enthalten, wie und wann die Medikamente als Bestandteil eines „chronischen Versorgungsmodells“, das sowohl klinische Maßnahmen als auch Lebensstiländerungen umfasst, integriert werden können.

Lesen Sie auch

Fandest du den Artikel interessant? Teile ihn hier. Artikel teilen: