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5 mögliche Gründe, warum Putin nicht an einem Waffenstillstand interessiert ist

5 mögliche Gründe, warum Putin nicht an einem Waffenstillstand interessiert ist
Duma.gov.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Die Frist zur Annahme des von der Ukraine und ihren westlichen Verbündeten vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstands ist abgelaufen – aber warum ist Putin nicht daran interessiert, die Kämpfe zu beenden?

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Die Frist zur Annahme des von der Ukraine und ihren westlichen Verbündeten vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstands ist abgelaufen – aber warum ist Putin nicht daran interessiert, die Kämpfe zu beenden?

Herausforderung ausgesprochen

Am Wochenende kam es zu einem regelrechten Feuerwerk an diplomatischen Erklärungen und Ankündigungen. Den Höhepunkt bildete die Herausforderung von Selenskyj an Putin, sich am Donnerstag in Istanbul, Türkei, persönlich zu treffen, um über eine Lösung zu sprechen.

Kein Wort aus Russland

Die westlichen Verbündeten der Ukraine stellten Putin ein Ultimatum: Bis Montagabend sollte er einer 30-tägigen Waffenruhe zustimmen – andernfalls würden harte Sanktionen folgen. Putin schwieg den ganzen Tag, nachdem er sich zuvor bereits ablehnend gegenüber einem längeren Waffenstillstand geäußert hatte – doch warum will er die Kämpfe nicht beenden?

Grund Nr. 1: Aus russischer Sicht läuft alles gut

Aus russischer Perspektive läuft der Krieg zufriedenstellend. Die Armee macht in der Ukraine weiterhin Fortschritte – auch wenn nur kleine Gebiete eingenommen werden. Die Trump-Administration übt keinen großen Druck aus, und je länger Russland eine Waffenruhe hinauszögern kann, desto besser ist seine Verhandlungsposition am Tisch.

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Grund Nr. 2: Eine Atempause für die Ukraine

Am Wochenende erklärte Moskau, dass eine Waffenruhe der Ukraine Zeit geben würde, sich neu zu gruppieren und aufzurüsten. Aus diesem Grund lehnte Russland die vorgeschlagene 30-tägige Feuerpause ab.

Grund Nr. 3: Zeit gewinnen durch Hinauszögern

Die russische Strategie scheint darauf abzuzielen, die ukrainische Bevölkerung zu zermürben, um ihre Haltung zum Krieg zu verändern. Durch die Ablehnung eines Waffenstillstands kann Russland weiterhin ukrainische Städte angreifen und so den Druck auf die Zivilbevölkerung erhöhen.

Grund Nr. 4: Die Deutungshoheit behalten

Russland hat die 30-tägige Feuerpause abgelehnt, stattdessen aber ein Treffen mit der Ukraine am Donnerstag in Istanbul vorgeschlagen, um über einen möglichen Frieden zu sprechen. Selenskyj betonte jedoch, dass ein Treffen nur stattfinden werde, wenn keine Bomben mehr auf die Ukraine fallen. Sollte es also keinen Waffenstillstand geben, wird Selenskyj vermutlich nicht nach Istanbul reisen – was Putin die Möglichkeit gäbe, sich als Friedensstifter zu inszenieren, während Selenskyj als derjenige erscheint, der Friedensgespräche verweigert.

Grund Nr. 5: Keine Angst vor EU-Sanktionen

Damit die 27 Mitgliedsstaaten der EU neue Sanktionen beschließen können, ist Einstimmigkeit erforderlich – und Ungarn hat sein Vetorecht bereits mehrfach genutzt, etwa um Hilfspakete für die Ukraine zu blockieren. Diplomatische Quellen berichten jedoch, dass Ungarn diesmal keine Einwände gegen das erwartete 17. Sanktionspaket haben wird.

Was passiert am Dienstag?

Am Montag hatte Europa Putin gewarnt: Sollte er bis Mitternacht nicht dem 30-tägigen Waffenstillstand zustimmen, würden harte Konsequenzen folgen – in Form weiterer Sanktionen. Da Putin weiterhin schwieg, ist damit zu rechnen, dass diese Sanktionen heute in Kraft treten.

Werden sie sich am Donnerstag treffen?

Die große Frage bleibt: Werden sich Selenskyj und Putin am Donnerstag tatsächlich treffen? Selenskyj erklärte, er werde auf Putin in Istanbul warten. Doch ob der russische Präsident tatsächlich erscheint, ist höchst fraglich.

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