Dies berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Geheimdienstquellen laut die Kyiv Independent. Damit verdichten sich die Hinweise, dass das nordkoreanische Kontingent, das ursprünglich bis zu 12.000 Soldaten umfasste, nach schweren Verlusten zurückgezogen wurde.
Nordkorea, einer von Russlands wenigen offenen Verbündeten im Krieg gegen die Ukraine, hatte die Truppen im Herbst 2024 entsandt. Ihre Aufgabe bestand darin, den russischen Streitkräften bei der Verteidigung der Grenzregion Kursk zu helfen, in der ukrainische Einheiten seit August 2024 vorrückten.
Kiew erhoffte sich von seiner Präsenz dort eine strategisch bessere Verhandlungsposition.
Die Abwesenheit nordkoreanischer Soldaten an der Front könnte ein weiteres Indiz für die enormen Verluste sein, die das Kontingent erlitten hat. Südkoreanische Geheimdienste sprechen von mindestens 300 getöteten und 2.700 verletzten Soldaten.
Ukrainische Quellen gehen sogar davon aus, dass bis zur Hälfte des nordkoreanischen Aufgebots entweder gefallen oder verwundet wurde.
Militärexperten führen diese hohen Opferzahlen auf verschiedene Faktoren zurück. Zum einen mangelt es den nordkoreanischen Truppen an Erfahrung mit moderner Kriegsführung. Zum anderen setzen sie auf veraltete "Menschenwellen"-Taktiken, die gegen die gut verteidigten ukrainischen Stellungen wenig ausrichten konnten.
Gleichzeitig berichten ukrainische Soldaten, dass die Nordkoreaner eine extreme Entschlossenheit zeigen – oft bis zum letzten Mann kämpfend, um einer Gefangennahme zu entgehen.
Ob der Rückzug endgültig ist, bleibt fraglich. Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, hält es für wahrscheinlich, dass Nordkorea bald neue Verstärkung entsendet – möglicherweise spezialisierte Artillerieeinheiten.