NATO-General: Russland fehlt es an Schlagkraft für einen großen Durchbruch in der Ukraine

Amalie L.

3 Stunden vor

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22/01/2025
Krieg
Symbolfoto: Artyom Sobolev / Shutterstock.com
Symbolfoto: Artyom Sobolev / Shutterstock.com
Trotz anhaltender Kämpfe und jüngster russischer Geländegewinne fehlt Moskau nach Einschätzung der NATO die notwendige Schlagkraft für einen entscheidenden Durchbruch in der Ukraine.

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General Christopher Cavoli, der Oberbefehlshaber der NATO in Europa, erklärte am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos, dass er keinen plötzlichen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung erwarte, so die Kyiv Independent

Die russischen Streitkräfte konnten Ende 2024 in der ostukrainischen Region Donezk Fortschritte erzielen und Gebiete in der Nähe von Torezk, Tschassiw Jar und Kupjansk erobern. Auch auf russischem Boden, in der Oblast Kursk, wurden militärische Bewegungen verzeichnet. Dennoch gerät Moskau zunehmend unter Druck, da es Schwierigkeiten hat, ausreichend Truppen für größere Offensiven bereitzustellen.

Ein wesentlicher Faktor für die anhaltende Verteidigungsfähigkeit der Ukraine sind die effektiven Verteidigungslinien, die das Land aufgebaut hat. Gleichzeitig kämpft die Ukraine selbst mit Herausforderungen, darunter personelle Engpässe und eine Überlastung der Streitkräfte. Dennoch bleibt die russische Offensive schleppend, und laut Cavoli sei der langsame Vormarsch für Moskaus Truppen eine Belastung.

Berichte über die Entsendung von rund 12.000 nordkoreanischen Soldaten in die Oblast Kursk unterstreichen Russlands Bedarf an zusätzlichem Personal. Cavoli sieht darin ein Zeichen für die wachsende Personalnot in der russischen Armee.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die künftige militärische Unterstützung der USA unter der neuen Regierung von Präsident Donald Trump. Während Trump im Wahlkampf die Militärhilfe für die Ukraine kritisch hinterfragte, gibt es Hinweise darauf, dass die Hilfe nicht vollständig eingestellt, sondern die Last stärker auf europäische Partner verteilt werden könnte.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Russland trotz personeller Herausforderungen weiter an Boden gewinnt oder ob die ukrainische Verteidigung standhält und von neuer internationaler Unterstützung profitiert.