Ein wichtiges Untersee-Internetskabel, das Finnland und Deutschland verbindet, wurde am Morgen des 18. November durchtrennt.
Das Kabel, bekannt als Lion1, erstreckt sich über fast 1.200 Kilometer durch die Ostsee, wie die Zeitung Ziare berichtet.
Cinia, der finnische staatliche Telekommunikationsbetreiber und Verantwortliche für das Kabel, bestätigte die Beschädigung, konnte jedoch bisher keine Ursache nennen. Eine Untersuchung wurde bereits eingeleitet.
Das Lion1-Kabel, das seit 2016 in Betrieb ist, stellt die erste direkte Internet- und Datenverbindung zwischen Finnland und Mitteleuropa dar. Es verbindet Helsinki mit Rostock in Deutschland und bietet eine Kapazität von 144 Terabit pro Sekunde.
Bei seiner Inbetriebnahme wurde es als „Rückgrat“ der digitalen Infrastruktur zwischen Nordeuropa und Mitteleuropa gefeiert.
Die Unterbrechung ereignet sich inmitten der zunehmenden Spannungen mit Russland, das wiederholt mit möglichen Sabotageakten an NATO-Infrastrukturen gedroht hat.
In der vergangenen Woche warnte der finnische Akademiker und Russland-Experte Pekka Kallioniemi, dass dieses spezifische Kabel ein mögliches Ziel sein könnte.
Kallioniemi erklärte, dass der Kreml offenbar Vorbereitungen für umfangreiche Sabotageakte an Unterwasser-Internetskabeln trifft. Er verwies auf russische Übungen, bei denen das nationale Internet vom globalen Netz getrennt werden soll, als ein Indiz für diese Eskalation.
Zusätzlich hatte der russische Sicherheitsbeamte Nikolai Patruschew kürzlich behauptet, die USA und Großbritannien könnten Unterseekabel zerstören, was Misstrauen gegenüber Moskaus Absichten verstärkt.
Der Zeitpunkt des Vorfalls verstärkt die wachsende Sorge um die Verwundbarkeit lebenswichtiger Infrastruktur.
Finnland, das NATO-Mitglied mit der längsten Grenze zu Russland, ist nach den jüngsten geopolitischen Entwicklungen in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Durchtrennung des Lion1-Kabels verdeutlicht die Risiken, denen kritische Netzwerke in der Region ausgesetzt sind.
Während Ermittler versuchen, die Ursache der Beschädigung zu klären, warnen Experten weiterhin vor der breiteren Bedrohung für die globale Kommunikation.
Die Ostsee, die zahlreiche Unterseekabel beherbergt, ist ein strategischer Brennpunkt inmitten der eskalierenden Spannungen zwischen Russland und der NATO.