Das Gesetz betrifft Verdächtige wegen Hochverrats, Terrorismus, Spionage oder Extremismus.
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Das Gesetz betrifft Verdächtige wegen Hochverrats, Terrorismus, Spionage oder Extremismus.
Putin unterzeichnet Gesetz zur Einrichtung eines eigenen Gefängnissystems für den FSB

Wladimir Putin hat ein neues Gesetz unterzeichnet, das dem russischen Föderalen Sicherheitsdienst (FSB) die Befugnis erteilt, ein eigenes Netz von Untersuchungshaftanstalten zu betreiben.
Damit endet fast zwei Jahrzehnte der Aufsicht durch das Justizministerium und es deutet auf eine Rückkehr zu härteren innerstaatlichen Kontrollmechanismen hin.
FSB darf eigene Haftstandards festlegen

Ab dem 1. Januar 2026 wird der FSB unabhängig vom nationalen Strafvollzug bestimmen, wie Häftlinge festgehalten, transportiert und verhört werden.
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Das Gesetz gilt für Verdächtige, denen Hochverrat, Terrorismus, Spionage oder Extremismus vorgeworfen wird – offiziell im Namen des Schutzes staatlicher Geheimnisse.
Kritiker warnen vor einem neuen Gulag

Die Russland-Experten Andrey Soldatov und Irina Borogan warnen, dass das Gesetz „die Grundlage für einen neuen Gulag“ schaffe.
Laut Digi24 befürchten sie eine Zunahme politischer Repression und eine Ausweitung unkontrollierter FSB-Macht über Gefangene.
FSB übernimmt Kontrolle über berüchtigtes Lefortowo-Gefängnis

Mindestens sieben Haftanstalten sollen von der Zuständigkeit des Justizministeriums zurück unter die Kontrolle des FSB gestellt werden.
Darunter befindet sich auch das Moskauer Lefortowo-Gefängnis, berüchtigt für geheime Verhöre und strenge Überwachung politischer Häftlinge.
Rückschritt bei Reformen zur Annäherung an Europa

2006 wurden die sieben Haftanstalten dem Justizministerium unterstellt, um europäischen Rechtsstandards zu entsprechen.
Damals war Russland noch Mitglied im Europarat – eine Mitgliedschaft, die 2022 nach dem Einmarsch in die Ukraine endete
Kreml lehnt frühere Reformen als westlichen Einfluss ab

Einer der Autoren des Gesetzes, Duma-Abgeordneter Wassili Piskarjow, bezeichnete die Übergabe von 2006 als Zugeständnis an den Westen.
Er behauptete, sie habe die nationale Sicherheit nie wirklich gestärkt und sei lediglich zur Besänftigung ausländischer Beobachter gedacht gewesen.
Juristen warnen vor noch eingeschränkterem Zugang zur Justiz

Rechtsexperten wie Anwalt Jewgeni Smirnow betonen, dass der FSB schon bisher informell Einfluss auf die Einrichtungen hatte.
Mit dem neuen Gesetz kann die Behörde nun offiziell den Zugang der Häftlinge zu Anwälten und zur Außenwelt beschränken.
Rechtliche Veränderung mit massiven Folgen für die Menschenrechte

Obwohl als sicherheitspolitisches Upgrade dargestellt, legalisiert das Gesetz Praktiken, die der FSB schon lange inoffiziell anwendet.
Menschenrechtsorganisationen warnen, dass damit der Weg zu Geheimgefängnissen und willkürlicher Inhaftierung in Russland wieder geöffnet werde.