Putins Propaganda erreicht neue Höhen, während Kamikaze-Drohnen zu beliebten Weihnachtsgeschenken werden

Von patriotischen Brettspielen bis hin zu Kinderparaden in Militäruniformen – die Bemühungen, den Krieg zu verherrlichen, sind Teil von Moskaus größerer Strategie, die jüngere Generation ideologisch zu prägen.

Das jüngste Beispiel hat international Empörung ausgelöst: Spielzeugdrohnen, die den tödlichen Waffen nachempfunden sind, die weiterhin ukrainische Städte angreifen.

Spielzeuge der Zerstörung

Die umstrittenen Spielzeuge, die auf der russischen Onlineplattform Ozon verkauft werden, sind Miniaturversionen der Shahed-Drohnen – derselben iranisch konstruierten Kamikaze-Fluggeräte, die von russischen Streitkräften in der Ukraine eingesetzt werden.

Als Geschenke für „junge Patrioten“ vermarktet, können die Modelle aus Styropor sogar mit kleinen Knallkörpern ausgestattet werden, die beim Aufprall explodieren.

Werbevideos zeigen die Drohnen, wie sie durch die Luft gleiten, bevor sie am Boden in einem Funkenregen einschlagen.

Die Verpackung ähnelt der jener von „Stalins Falken“, einer geheimnisvollen russischen Drohneneinheit, deren Name auch in der Produktbeschreibung auftaucht.

Der Hersteller behauptet, die Spielzeuge böten eine „faszinierende historische Erfahrung“ und förderten „Koordination und Vorstellungskraft“ der Kinder.

Sie werden für Kinder ab drei Jahren empfohlen.

Eine Kultur der Militarisierung

Die Einführung der Drohnenspielzeuge ist Teil dessen, was Analysten als wachsende Kampagne zur Normalisierung von Militarismus unter russischen Jugendlichen beschreiben.

Ähnliche Initiativen umfassen patriotische Schulstunden und die Wiederbelebung sowjetischer Jugendorganisationen unter der Aufsicht des Verteidigungsministeriums.

Einige Käufer auf Ozon lobten das Produkt als „tolles Spielzeug“ und berichteten, ihre Kinder seien „begeistert“.

Andere fragten, wann größere Modelle oder Nachbildungen ukrainischer Städte erhältlich sein würden, um „Übungsangriffe realistischer zu gestalten“.

Solche Kommentare haben unter Pädagogen und Psychologen Besorgnis ausgelöst, die davor warnen, dass die Grenze zwischen Spiel und Propaganda gezielt verwischt werde.

Reaktion des Händlers

Ozon, häufig als das „russische Amazon“ bezeichnet, erklärte, man sei kein Spezialist für Militärprodukte und dass Verkäufer selbst verantwortlich seien, die Sicherheitsstandards ihrer Waren einzuhalten.

„Jeder Verkäufer kann seine Produkte auf unserer Plattform anbieten, sofern ihr Verkauf nach russischem Recht nicht verboten ist“, teilte das Unternehmen der Telegraph mit.

Der Händler fügte hinzu, dass alle Zertifikate für Kinderprodukte überprüft und die Angebote auf brennbare oder unsichere Materialien kontrolliert würden.

Eine Erklärung dafür, wie Spielzeuge, die militärische Drohnen nachbilden, diese Überprüfung bestanden haben, gab das Unternehmen jedoch nicht.

Quellen: The Sun, The Telegraph, BBC, Reuters, United 24