Ein geheimes Memorandum des Kremls deckt weitreichende Forderungen an die Ukraine auf – von militärischen Rückzügen bis hin zu politischen Veränderungen.
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Im abschließenden Teil des Dokuments werden zwei verschiedene Optionen für einen Waffenstillstand vorgestellt – beide mit klaren Vorteilen für Russland in den Bedingungen.
In der ersten wird verlangt, dass sich das ukrainische Militär vollständig aus den vier Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk zurückzieht.
Die zweite Option wird als „Paketangebot“ beschrieben, bei dem mehrere schwerwiegende Forderungen miteinander verknüpft werden.
Dazu gehört unter anderem, dass die Ukraine aufhören soll, neue Soldaten zu mobilisieren, ihre Streitkräfte zu reduzieren und alle Truppenbewegungen einzustellen – mit Ausnahme der Bewegungen, die für den Abzug aus den vier Regionen erforderlich sind.
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Der Kreml fordert außerdem einen vollständigen Stopp jeglicher ausländischen Militärhilfe und nachrichtendienstlicher Zusammenarbeit. Zudem verlangt er Garantien, dass die Ukraine ihre Sabotageaktivitäten gegen Russland und russische Staatsbürger einstellt, so berichtet SVT Nyheter.
In der Forderungsliste ist auch vorgesehen, dass der Ausnahmezustand in der Ukraine aufgehoben wird und innerhalb von 100 Tagen danach sowohl Präsidentschafts- als auch Parlamentswahlen abgehalten werden. All dies ist an die Bedingung geknüpft, dass die Ukraine zunächst die Hauptpunkte des ersten Abschnitts des Dokuments akzeptiert.
In diesem einleitenden Teil finden sich Russlands grundlegendste Forderungen – die schon lange im Zentrum der Rhetorik zur Invasion stehen: dass die Ukraine ein neutraler Staat werden soll, dass ihre Armee stark reduziert wird und dass die „vollen Rechte, Freiheiten und Interessen“ der russischsprachigen Bevölkerung garantiert werden. Zudem wird eine Gesetzgebung gegen „nazistische und neonazistische Propaganda“ vorgeschlagen.
Der Kreml verlangt darüber hinaus, dass die Ukraine die Krim, Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson als russisches Territorium anerkennt und dass alle ukrainischen Streitkräfte die Gebiete verlassen – etwas, dem die Ukraine kategorisch nicht zugestimmt hat.
Die Ukraine hat unmissverständlich erklärt, dass sie die besetzten Gebiete nicht als russisch anerkennen, keine Neutralität diskutieren und keine Forderungen zur Reduzierung ihrer militärischen Kapazitäten akzeptieren wird.