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Schulbusse an der Front: Russlands Armee kämpft mit Ausrüstungsmangel

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Zivile Fahrzeuge, darunter Golfwagen und Schulbusse, verdeutlichen Moskaus zunehmende logistische Probleme in der Ukraine.

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Während Russlands Krieg in der Ukraine in sein drittes Jahr geht, greift das russische Militär zunehmend zu unkonventionellen Lösungen für den Truppentransport.

Das jüngste Beispiel – ein Schulbus, der in Kampfhandlungen eingesetzt wurde – hat sowohl Spott als auch Besorgnis über den Zustand der Logistik des Kremls ausgelöst.

Schulbus in Donezk gesichtet

Laut einem Bericht von Forbes setzten russische Streitkräfte einen gelben Schulbus ein, um Soldaten in der Region Donezk zu transportieren.

Berichten zufolge blieb das Fahrzeug entweder liegen oder blieb in weichem Gelände stecken und wurde schnell zum Ziel einer ukrainischen Kamikaze-Drohne. Aufnahmen des Vorfalls wurden vielfach im Internet geteilt.

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Bei dem fraglichen Bus handelt es sich offenbar um ein Modell vom Typ KAvZ-397620, ein 20-sitziger Bus auf dem Fahrgestell des GAZ-33074. Er wurde erstmals 1989 produziert, wiegt rund 5 Tonnen und erreicht mit seinem 125-PS-starken ZMZ-513.10-Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.

Sein Einsatz an einer aktiven Frontlinie wurde von Militärexperten als „absurd“ bezeichnet, da es dem Fahrzeug an jeglicher Panzerung und Bewaffnung fehlt.

Improvisation deutet auf tiefere Probleme hin

Wie WP Tech berichtet, ist dies nicht das erste Mal, dass Russland auf zivile Fahrzeuge zurückgreift. Frühere Sichtungen umfassten chinesische Golfwagen, belarussische Motorräder und zivile Lada-Pkw – allesamt umfunktioniert aufgrund der sinkenden Bestände an gepanzerten Truppentransportern und Militärlastwagen.

Militärexperten warnen, dass solche Improvisationen das Ausmaß der materiellen Verluste Russlands und die Auswirkungen westlicher Sanktionen auf die russische Rüstungsindustrie deutlich machen. Laut der ukrainischen Agentur Unian hat Russland seit Beginn der großangelegten Invasion über 17.000 Militäreinheiten verloren.

Auch wenn der Einsatz ziviler, ungepanzerter Fahrzeuge kurzfristige Engpässe kaschieren kann, setzt er russische Soldaten einem deutlich höheren Risiko aus – ein weiteres Anzeichen für das Missverhältnis zwischen den Anforderungen an der Front und den tatsächlich verfügbaren Ressourcen.

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