Ein in der Ukraine getöteter russischer Soldat könnte seiner Familie mehr Geld hinterlassen, als er zu Lebzeiten verdient hätte, so der russische Ökonom Wladislaw Inosemzew.
Laut Ziare wirken sich die von Moskau an die Familien gefallener Soldaten gezahlten Entschädigungen in einigen Regionen Russlands unerwartet armutsmindernd aus.
Drei Jahre nach Beginn der Invasion in der Ukraine hat die russische Regierung erhebliche Summen für die Hinterbliebenen von Soldaten aufgewendet, die auf dem Schlachtfeld ums Leben kamen.
Lebenseinkommen übertroffen
Die Familien gefallener Soldaten können erhebliche Zahlungen erhalten. Ein 35-jähriger Soldat, der nach einem Jahr im Dienst stirbt, könnte seiner Familie bis zu 14,5 Millionen Rubel (etwa 138.000 €) an Todesentschädigungen und Gehalt hinterlassen.
Diese Summe, noch vor zusätzlichen Boni oder Lebensversicherungszahlungen, übersteigt das Lebenseinkommen vieler Arbeiter in Russland, insbesondere in wirtschaftlich benachteiligten Regionen.
Russlands Armutsrate hat den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995 erreicht. Analysten führen diesen Trend teilweise auf die fast 25 Milliarden Euro zurück, die der Kreml im vergangenen Jahr für die Entschädigung der Familien gefallener Soldaten ausgegeben hat.
Der wirtschaftliche Anreiz könnte einer der Gründe sein, warum Moskau weiterhin hohe Rekrutierungsraten für seine Armee aufrechterhält.
Analysten schätzen, dass Russland monatlich etwa 30.000 neue Rekruten benötigt, um die in der Ukraine gefallenen Soldaten zu ersetzen.
Dieser hohe Bedarf hat dazu geführt, dass Russland Unterstützung von Verbündeten wie Nordkorea sucht, um seine militärischen Anstrengungen fortzusetzen.