Staunen als Lebenselixier: Warum Ehrfurcht uns glücklicher macht

Amalie L.

13 Stunden vor

|

31/01/2025
Lifestyle
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Als Kinder staunen wir unentwegt – ein lautes „WOOOOW“ gehört zum täglichen Wortschatz.

JETZT LESEN AUCH ANDERE

Doch mit zunehmendem Alter schleicht sich eine gewisse Gewöhnung an das Leben ein. Dinge, die uns einst begeisterten, nehmen wir kaum noch wahr. Dabei zeigt die Forschung: Ehrfürchtiges Staunen ist nicht nur ein schönes Gefühl, sondern kann auch nachhaltig unsere Stimmung verbessern. 

Der US-Psychologe Dacher Keltner widmet sich diesem Thema in seinem Buch „Awe: The New Science of Everyday Wonder and How It Can Transform Your Life“ und zeigt, warum es sich lohnt, das Staunen wieder in den Alltag zu integrieren.

Das berichtet die Zeitung Freundin

Was löst Ehrfurcht aus?

Gemeinsam mit seinem Kollegen Yang Bai sammelte Keltner persönliche Berichte aus 26 Ländern, um herauszufinden, welche Erlebnisse Menschen in Staunen versetzen. Dabei kristallisierten sich acht zentrale Kategorien heraus:

  • Moralische Schönheit: Die bewusste Wahrnehmung von Mut, Selbstlosigkeit und Freundlichkeit bei anderen Menschen.

  • Kollektives Bewusstsein: Gemeinsame Erlebnisse wie Konzerte, Sportveranstaltungen oder religiöse Rituale.

  • Natur: Beeindruckende Landschaften und Naturphänomene.

  • Musik: Klänge, die tief berühren.

  • Visuelle Erlebnisse: Kunst, Architektur und ästhetische Eindrücke.

  • Spiritualität und Religion: Momente des Glaubens oder spirituelle Erfahrungen.

  • Leben und Tod: Augenblicke, die unser Verständnis von Existenz vertiefen.

  • Offenbarungen: Plötzliches Verstehen großer Zusammenhänge.

Diese Kategorien verdeutlichen: Ehrfurcht ist ein universelles Gefühl, das Menschen unabhängig von Herkunft oder Lebensumständen verbindet.

Glück und Ehrfurcht – ein bedeutender Unterschied

Während Glück oft an äußere Faktoren wie soziale Beziehungen oder materielle Sicherheit geknüpft ist, sieht Keltner Ehrfurcht als eine leicht zugängliche Möglichkeit, das eigene Wohlbefinden zu steigern. Das Gefühl fördert Achtsamkeit, lässt Menschen bescheidener werden und kann langfristig zu mehr Zufriedenheit führen.

Der „Staun-Spaziergang“ – eine einfache Methode für mehr Lebensfreude

Dass Ehrfurcht trainiert werden kann, zeigt eine Studie, in der ältere Menschen über mehrere Wochen gezielt auf Momente des Staunens achten sollten. Die Ergebnisse waren eindeutig: Diejenigen, die bewusst staunten, fühlten sich glücklicher und weniger selbstbezogen.

Ihre Aufmerksamkeit richtete sich zunehmend auf die Umgebung statt auf sich selbst – ein Effekt, der sich auch in den von ihnen aufgenommenen Fotos widerspiegelte.

Das Fazit? Ehrfurcht ist eine unterschätzte Quelle der Lebensfreude. Wer sich regelmäßig bewusst auf das Staunen einlässt, kann stressresistenter, zufriedener und sozial verbundener werden. Probieren Sie es aus – vielleicht beginnt Ihr nächster Spaziergang mit einem staunenden „WOOOOW“!