Warum haben Bücher Kapitel? Wie sich das Schreiben von der Antike bis zu Kinderbüchern und Streaming verändert hat

Olivia Rosenberg

25 Wochen vor

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27/05/2024
Lifestyle
Foto: Shutterstock
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Von römischen Gesetzestafeln zu modernen Romanen.

Die Entwicklung und Nutzung von Kapiteln in Büchern hat sich über die Jahrtausende erheblich verändert. Ursprünglich wurden Texte in der Antike nicht in Abschnitte unterteilt, sondern waren kontinuierliche Textblöcke. 

Der früheste bekannte Text mit Kapiteln ist laut der Quelle ABC News eine römische Gesetzestafel aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr.

Nicholas Dames, Professor an der Columbia University, hat die Geschichte der Kapitel erforscht und festgestellt, dass diese ursprünglich verwendet wurden, um Informationstexte wie Gesetze oder medizinische Texte zu organisieren. 

Im Mittelalter übernahmen dann Editoren die Aufgabe, bestehende Texte in Kapitel zu unterteilen, was als "Kapitelung" bekannt war. 

Besonders markant war die Einteilung der christlichen Evangelien, die zwischen dem vierten und 13. Jahrhundert in unterschiedlich große Kapitel unterteilt wurden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der Kapitel in der Entwicklung von Kindern. Der Übergang von Bilderbüchern zu "Kapitelbüchern" stellt einen wichtigen Schritt in der Lesefähigkeit von Kindern dar. 

Kapitel helfen ihnen zu verstehen, dass Geschichten pausiert und später wieder aufgenommen werden können.

Heutzutage haben Kapitel auch ihren Weg in das Fernsehen und Streaming gefunden. Serien nutzen Kapitelstrukturen, um Geschichten in Episoden zu unterteilen und so den Zuschauern eine strukturierte Erzählweise zu bieten. 

Kapitel sind somit ein flexibles und weit verbreitetes Mittel, um Geschichten zu erzählen und werden wahrscheinlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.