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Russlands Plan, sich aus dem Vertrag zurückzuziehen, sei „ein Schuldeingeständnis“, sagt Kiew

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Die UN hat Russland gewarnt, dass sein Militär auf eine Liste gesetzt werden könnte, auf der sich auch Gruppen wie die Hamas und das Militär von Myanmar befinden.

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Die UN hat Russland gewarnt, dass sein Militär auf eine Liste gesetzt werden könnte, auf der sich auch Gruppen wie die Hamas und das Militär von Myanmar befinden.

Was passiert?

Russland hat angekündigt, sich aus einem wichtigen Vertrag des Europarats zum Verbot von Folter zurückzuziehen. Dies hat scharfe Kritik aus der Ukraine hervorgerufen.

Das Abkommen, das Moskau 1996 unterzeichnete, ist ein Eckpfeiler der europäischen Bemühungen, Misshandlungen und unmenschliche Behandlungen in Haftanstalten zu überwachen und zu verhindern.

Ukraine: Ein Schritt, der Bände spricht

Die Ukraine reagierte umgehend auf die Ankündigung und bezeichnete Russlands Schritt als ein „faktisches Schuldeingeständnis“.

In einer Erklärung erklärte das ukrainische Außenministerium, der Rückzug sei ein Versuch, sich der Verantwortung für „systematische Folter“ und andere schwere Menschenrechtsverletzungen während des Krieges in der Ukraine zu entziehen.

Vorwürfe von Kriegsverbrechen im andauernden Konflikt

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Seit dem groß angelegten Einmarsch Russlands im Februar 2022 haben ukrainische Beamte den russischen Streitkräften wiederholt vorgeworfen, Zivilisten und Gefangene gefoltert zu haben.

Diese Vorwürfe sind Teil umfassenderer Anschuldigungen wegen Kriegsverbrechen im Verlauf des Konflikts. Russland weist weiterhin alle diese Anschuldigungen zurück.

Das rechtliche Verfahren

Einer Mitteilung auf einer russischen Regierungswebsite zufolge muss der Rückzugsantrag noch mehrere formale Schritte durchlaufen.

Dazu gehören die Zustimmung von Präsident Wladimir Putin sowie eine Mehrheitsentscheidung im Parlament, bevor der Schritt offiziell wirksam werden kann.

UN: Beweise für Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Im März berichtete eine UN-Kommission, dass Russlands Einsatz von Folter und erzwungenem Verschwindenlassen in der Ukraine sowohl „weit verbreitet“ als auch „systematisch“ sei.

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Die Kommission kam zu dem Schluss, dass diese Handlungen nach internationalem Recht Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen.

OSZE-Mitglieder fordern unabhängige Untersuchung

In einer gesonderten Entwicklung haben die Niederlande und 40 weitere Mitglieder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gemeinsam eine unabhängige Untersuchung gefordert.

Im Mittelpunkt stehen Berichte über Folter und Misshandlungen ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Streitkräfte.

UN warnt Russland vor sexueller Gewalt

Zusätzlich erhöhte die UNO in diesem Monat den Druck, indem sie Russland davor warnte, dass sein Militär offiziell als mutmaßlicher Täter sexueller Gewalt in Konflikten gelistet werden könnte.

Diese Einstufung basiert auf glaubwürdigen Beweisen und würde Russland in eine Reihe mit Gruppen wie dem Militär von Myanmar und der Hamas stellen.

Russland weist Vorwürfe weiterhin zurück

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Trotz wachsender internationaler Kritik beharrt Russland darauf, weder Kriegsverbrechen noch Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben.

Der Kreml weist Berichte von UN-Gremien und Menschenrechtsorganisationen konsequent als politisch motiviert oder unbegründet zurück.

Weitreichende Folgen für die Kontrolle der Menschenrechte

Sollte der Austritt aus der Antifolterkonvention vollzogen werden, würde dies die internationale Kontrolle über Russlands Haftpraktiken weiter schwächen.

Zudem wirft es Fragen über die zunehmende Isolation Moskaus von globalen Menschenrechtsrahmen auf.

Ein entscheidender Moment für internationale Rechenschaftspflicht

Die Entwicklung unterstreicht die Rolle internationaler Abkommen bei der Rechenschaftspflicht von Regierungen für Menschenrechtsverletzungen.

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Während internationale Institutionen und Regierungen reagieren, könnte Russlands Rückzug einen bedenklichen Präzedenzfall für andere Staaten schaffen, die mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert sind.

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