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Russlands Wirtschaft leidet so stark, dass selbst Putin der Krise nicht entkommen kann

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Harold Escalona / Shutterstock.com

Die Inflation ist mehr als doppelt so hoch wie die Zahlen in den westlichen Ländern – und das ist nur eine der besorgniserregenden Entwicklungen.

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Russlands Finanzsystem gerät zunehmend unter Druck, und Wirtschaftsführer warnen, dass wachsende Schulden und hartnäckig hohe Kreditkosten die Unternehmen in eine gefährliche Klemme treiben.

Jüngste Daten, über die der Express berichtet, zeichnen ein düsteres Bild eines Unternehmenssektors, der Mühe hat, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Wachsende Belastungen

Im vergangenen Jahr hat die Zentralbank Russlands die Zinsen stark angehoben, um die steigende inflation zu bekämpfen. Der Leitzins wurde zunächst auf 21 % erhöht, bevor er im November auf 16,5 % gesenkt wurde.

Laut Express führte der frühere Anstieg der Kreditkosten dazu, dass viele Unternehmen ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten, da die Einnahmen in mehreren Branchen zurückgingen.

Von der Zeitung zitierte Analysten sagen, dass die Inflation im Jahr 2025 voraussichtlich wieder steigen wird – ein Trend, der die politischen Entscheidungsträger zu einer weiteren Straffung der Geldpolitik zwingen könnte.

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Unternehmerverbände argumentieren, dass weitere Erhöhungen die ohnehin fragile Lage nur verschlimmern würden.

Der Express berichtete unter Berufung auf Daten der Zentralbank, dass notleidende Kredite inzwischen 10,4 Billionen Rubel (131,7 Milliarden US-Dollar) erreicht haben – ein Volumen, das nahezu einem Viertel des Bundeshaushalts entspricht.

Inflation sinkt – bleibt aber extrem hoch

Laut Zentralbank Russlands lag die jährliche Inflation im Oktober bei 7,7 %.

Das ist ein Rückgang gegenüber den 8 % im September, aber weiterhin sehr hoch im Vergleich zu westlichen Ländern.

Zum Vergleich:

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  • Die Inflation in den USA lag im September bei 3 %.
  • Die Inflation im Vereinigten Königreich lag im Oktober bei 3,6 %.
  • Die Inflation in der EU lag im Oktober bei 2,1 %.

Das Vermögen von jedem vierten Russen verschlechtert sich

Eine neue soziologische Umfrage des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine zeigt, dass 23 % der russischen Staatsbürger eine Verschlechterung ihres Vermögens melden.

Nur 8 % berichten von einer Verbesserung.

Zudem hoffen lediglich 24 % auf eine Verbesserung im kommenden Jahr – ein Hinweis darauf, wie der durchschnittliche Russe die Zukunft des Landes einschätzt.

Rezession noch vor dem Jahreswechsel?

Um den Geldfluss in die Kriegskasse aufrechtzuerhalten, haben die russischen Behörden Steuern und Gebühren erhöht und damit eine ohnehin belastete Bevölkerung weiter unter Druck gesetzt, wie PBS vergangene Woche berichtete.

Doch der Anstieg der Abgaben könnte nicht ausreichen, um einen drohenden Abschwung abzuwenden.

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Am 7. November berichtete die Moscow Times, die Zentralbank Russlands habe vor einer möglichen Rezession der russischen Wirtschaft gewarnt.

Nach nur 0,6 % BIP-Wachstum von Juli bis September nähert sich die Wirtschaft einem Punkt, an dem eine Rezession einsetzen könnte, noch bevor das Jahr 2025 in das Jahr 2026 übergeht.

Quellen: Express, The Moscow Times, UNN, Europäische Kommission, Trading Economics