Der Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha ist so angespannt wie seit Jahren nicht mehr.
Gerade lesen andere
The conflict between Thailand and Cambodia is more tense than it has been in years.
Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha erreicht gefährliche Eskalationsstufe

Am Donnerstag wurde der ohnehin angespannte Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha erstmals seit Jahren offen gewaltsam ausgetragen: Thailändische F‑16‑Jagdbomber warfen Bomben auf militärische Ziele in Grenznähe ab.
Die Angriffe erfolgten nach mehreren Tagen wachsender Spannungen – bislang wurden mindestens acht zivile Todesopfer und Dutzende Verletzte gemeldet.
Landminenanschlag löst Eskalation aus

Bereits am Mittwoch hatte eine Landmine einen thailändischen Soldaten schwer verletzt. In der Folge schloss Bangkok alle Grenzübergänge nach Kambodscha.
Lesen Sie auch
Dieser Vorfall markierte einen tiefen Einschnitt in den diplomatischen Beziehungen und signalisiert eine deutlich aggressivere Wendung zwischen den Staaten.
Thailand meldet militärischen Erfolg

Das nordostthailändische Militärkommando bestätigte via Facebook, dass zwei kambodschanische Militäreinheiten „zerstört“ worden seien.
Behörden betonten, man habe ausschließlich militärische Infrastruktur ins Visier genommen – zivile Opfer sollten vermieden werden.
Kambodscha verurteilt Angriff nahe UNESCO‑Tempel

Das Verteidigungsministerium in Phnom Penh teilte mit, zwei Bomben seien in der Nähe des UNESCO-Welterbes Preah Vihear eingeschlagen.
Die Regierung bezeichnete die Angriffe als „barbarische Militäraggression“ und kündigte energische Gegenmaßnahmen bei jeder Grenzverletzung an.
Sechs Brandherde sorgen für Zusammenstöße

Gewaltsame Auseinandersetzungen fanden an sechs verschiedenen Punkten entlang der umstrittenen Grenze statt, was zur Evakuierung von Zivilisten auf thailändischer Seite führte.
Mindestens acht Menschen sollen laut thailändischen Angaben in den Gefechten ums Leben gekommen sein.
Kambodschanische Raketen auf thailändische Zivilgebiete

Thailand beschuldigt kambodschanische Truppen, BM‑21‑Raketen auf zivile Gebiete in der Provinz Surin abgefeuert zu haben. Mindestens drei Menschen wurden dabei verletzt.
Weiteren Berichten zufolge trafen Explosionen unter anderem ein örtliches Krankenhaus, was Panik unter der Bevölkerung auslöste.
Krankenhäuser evakuiert – Zivilisten in Schutz genommen

In Videos aus Surin war zu sehen, wie Bewohner Schutz suchten. Zwei Krankenhäuser mussten Patienten evakuieren, da die Kämpfe gefährlich nahe an Zivilzentren heranrückten.
Diplomatische Beziehungen erodieren

Thailand reagierte auf die Grenzgewalt und Minenangriffe, indem es seinen Botschafter aus Phnom Penh zurückrief und den kambodschanischen Gesandten auswies. Die jüngste Eskalation folgt auf jahrelange Spannungen entlang der schlecht definierten, rund 800 Kilometer langen Grenze.
Umstrittener Tempel im Zentrum der Kämpfe

Die Kämpfe begannen Berichten zufolge in der Region um den Ta-Muen-Thom-Tempel – ein Gebiet, das beide Staaten für sich beanspruchen. Thailand beschuldigt Kambodscha, Drohnen eingesetzt und die Angriffe begonnen zu haben. Kambodscha hingegen spricht von Selbstverteidigung, nachdem thailändische Truppen die Grenze verletzt hätten.
Politische Turbulenzen belasten thailändische Innenpolitik

Auch innerhalb Thailands hinterlässt der Konflikt Spuren: Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra wurde suspendiert – Anlass war ein geleaktes Telefonat mit dem ehemaligen kambodschanischen Staatschef Hun Sen. In dem Gespräch kritisierte sie die militärischen Maßnahmen, was die innenpolitische Unruhe verschärfte und die Instabilität im Grenzkonflikt weiter potenzierte.