Startseite Politik Trump gestaltet Präsidentengalerie mit deutlicher politischer Botschaft um

Trump gestaltet Präsidentengalerie mit deutlicher politischer Botschaft um

Donald Trump
noamgalai/Shutterstock

Das Weiße Haus ist nicht nur Amtssitz, sondern auch ein symbolischer Ort staatlicher Erinnerung. Unter Donald Trump wird dieser Raum zunehmend politisch aufgeladen. Aktuelle Veränderungen zeigen, wie stark Deutung von Geschichte zum Teil der Gegenwartspolitik wird.

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Besonders auffällig ist der Umgang mit dem früheren Präsidenten Joe Biden. Nach übereinstimmenden Berichten von n-tv und Blick fehlt sein offizielles Porträt in der Galerie. Stattdessen hängt dort ein Foto eines Autopens, eines Unterschriftenautomaten.

Trump und sein Umfeld nutzen dieses Motiv, um Zweifel an Bidens Amtsführung zu transportieren. Blick weist darauf hin, dass Autopens seit Jahrzehnten im Präsidentenalltag üblich sind und keine Ausnahme darstellen.

Gerade diese Abweichung von der Tradition verleiht dem Raum eine politische Schlagseite.

Politische wertungen

Ergänzt wird die visuelle Provokation durch neue Texttafeln unter den Präsidentenporträts. Laut dem Weißen Haus enthalten sie Beschreibungen von Amtszeiten und Vermächtnissen, viele davon persönlich verfasst von Trump, berichtet n-tv unter Berufung auf Sprecherin Karoline Leavitt.

Die Bewertungen fallen jedoch deutlich unterschiedlich aus. Demokratische Präsidenten werden in den Texten scharf kritisiert, während republikanische Amtsinhaber überwiegend positiv dargestellt werden, wie Blick berichtet.

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Statt historischer Distanz dominieren bekannte politische Narrative.

Bündel der kritik

Die Tafeln zu Biden und Barack Obama fassen zentrale Vorwürfe zusammen, die Trump seit Jahren öffentlich erhebt.

Biden wird als politisch gescheitert dargestellt: „Sleepy Joe war mit Abstand der schlechteste Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten“. Obama wiederum als polarisierende Figur mit umstrittenen Entscheidungen, berichten n-tv und Blick.

Die Kritik wird nicht einzeln eingeordnet, sondern als Gesamturteil präsentiert. Dadurch entsteht weniger ein historischer Überblick als eine politische Bewertung in Steinform.

Die Galerie wird so zu einem Ort der Zuspitzung.

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Institution und selbstbild

Auch Trump selbst ist Teil dieser Inszenierung. Seine eigene Tafel hebt Wahlsiege, politische Projekte und Vorhaben aus seiner Amtszeit hervor, berichtet n-tv.

Wie Blick einordnet, wirft der „Presidential Walk of Fame“ damit grundsätzliche Fragen auf. Wenn staatliche Räume zur politischen Deutung genutzt werden, verschiebt sich die Grenze zwischen Amt und persönlicher Agenda.

Die Debatte reicht damit über einzelne Präsidenten hinaus und berührt das Selbstverständnis des Weißen Hauses als überparteiliche Institution.

Quellen: Blick, n-tv

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