Australien hat ein wegweisendes Gesetz verabschiedet, das Arbeitnehmern das Recht auf Nichterreichbarkeit nach Feierabend einräumt.
Dieses neue Gesetz ermöglicht es den Beschäftigten, Kontaktversuche ihrer Arbeitgeber außerhalb der regulären Arbeitszeiten zu ignorieren, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
Das Gesetz wurde bereits im Februar vom Senat abgesegnet und im Repräsentantenhaus verabschiedet. Zunächst gilt die Regelung für mittlere und große Unternehmen; für kleinere Firmen mit weniger als 15 Mitarbeitern tritt das Gesetz erst in einem Jahr in Kraft.
Wie die Tagesschau berichtet, sieht Premierminister Anthony Albanese in dieser Reform einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der psychischen Gesundheit der Arbeitnehmer.
„Menschen, die nicht 24 Stunden am Tag bezahlt werden, sollten auch nicht 24 Stunden am Tag arbeiten müssen,“ erklärte Albanese.
Auch Gewerkschaften begrüßten das Gesetz als historischen Erfolg, da es den Stress reduziert, ständig für berufliche Anfragen verfügbar sein zu müssen.
Allerdings gibt es auch Kritik aus der Wirtschaft. Der Industrieverband Ai Group bemängelte, dass das Gesetz zu Verwirrung führen könnte, insbesondere im Hinblick auf Ausnahmeregelungen.
Diese Unsicherheit könnte sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer in schwierige Situationen bringen, wenn es darum geht, ob sie Anrufe außerhalb der Arbeitszeit annehmen oder tätigen sollten.
