Berichte aus der Ukraine: Täglicher Einsatz verbotener Chemiewaffen durch Russland

Peter Zeifert

32 Wochen vor

|

07/04/2024
Welt
Foto: ID1974 / Shutterstock.com
Foto: ID1974 / Shutterstock.com
An der Front berichten ukrainische Soldaten von unaufhörlichen Chemiewaffenangriffen durch russische Kräfte, die internationales Recht missachten.

Aus der ukrainischen Frontlinie kommen beunruhigende Berichte.

Dort stationierte Soldaten behaupten, dass russische Streitkräfte täglich Chemiewaffen einsetzen, ein Vorgehen, das eklatant gegen internationale Konventionen verstößt.

Diese Vorwürfe, die von Quellen gegenüber dem Telegraph detailliert wurden, zeichnen ein düsteres Bild der Kriegsführungstaktiken.

Eine Verzweiflungstat?

Laut Aussagen ukrainischer Soldaten greift das russische Militär zu Granaten, die unter anderem mit Tränengas und anderen chemischen Stoffen gefüllt sind.

Diese Methode sei zu einer Routinestrategie Russlands geworden.

Der Einsatz von Chemiewaffen in Konfliktzonen ist unter der Chemiewaffenkonvention (CWC), einem internationalen Vertrag, den auch Russland ratifiziert hat, strikt verboten.

Ein ukrainischer Kommandeur, lediglich als Ihor identifiziert, äußerte, dass die Stärke der ukrainischen Frontlinienverteidigung traditionelle Kriegsführungstaktiken wie Drohnenangriffe oder Artilleriebeschuss gegen sie unwirksam gemacht habe.

"Der einzige Erfolg, den sie verzeichnen, ist der Angriff auf uns mit [Chemiewaffen]", bemerkte er.

Eine zunehmende Bedrohung

Diese eskalierende Taktik folgt auf Warnungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über den kritischen Zustand der ukrainischen Raketenreserven.

In einer jüngsten Ansprache hob Selenskyj das dringende Risiko von Raketenknappheit hervor, besonders wenn Russland seine intensiven Langstreckenbombardierungen fortsetzt.

Diese Bombardierungen haben unerbittlich die Energieinfrastruktur und Städte der Ukraine mit einem breiten Arsenal an Raketen und Drohnen ins Visier genommen.

"Wenn sie die Ukraine jeden Tag treffen, wie sie es im letzten Monat getan haben, werden uns die Raketen ausgehen", offenbarte Selenskyj in einem Interview mit dem ukrainischen Fernsehen und betonte die dringende Notwendigkeit weiterer Verteidigungswaffen, einschließlich des fortschrittlichen, amerikanisch hergestellten Patriot-Luftverteidigungssystems.

Der Ruf nach Unterstützung

Angesichts dieser Herausforderungen erwartet die Ukraine dringend ein bedeutendes Militärhilfspaket aus den Vereinigten Staaten, dessen Auslieferung aufgrund politischer Pattsituationen im US-Kongress verzögert wurde. Präsident Selenskyj bleibt hoffnungsvoll und glaubt an ein positives Ergebnis der bevorstehenden Kongressabstimmung.

Die Dringlichkeit der Lage der Ukraine wurde weiter durch den ukrainischen Verteidigungsminister, Oleksandr Syrskyj, hervorgehoben, der kürzlich auf die wachsende Diskrepanz in den Munitionsvorräten zwischen der Ukraine und Russland aufmerksam machte.

Während diplomatische Bemühungen weiterhin darauf abzielen, die benötigte militärische Unterstützung zu sichern, spiegelte auch die Feier zum 75. Jubiläum der NATO das Engagement des Bündnisses wider, die Ukraine zu unterstützen. Die US-Botschafterin bei der NATO, Julianne Smith, betonte einen "laserartigen Fokus" auf die unmittelbaren Bedürfnisse der Ukraine nach Munition und Luftverteidigungsfähigkeiten.